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Verschimmeltes Getreide - Skandal in Indien

7. August 2012

Spätestens seit der westlichen Finanzkrise gilt Indien als demokratisches, marktwirtschaftliches Erfolgsmodell. Neun Prozent Wachstum prophezeit die Regierung in Neu-Delhi auch für 2012. Nur verhungern deshalb nicht weniger Kinder in Indien. Jeden Tag sind es nach Angaben von Unicef 4657 Kinder.

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In Indien sterben sogar zahlreiche Jugendliche und Erwachsene an den Folgen von Hunger und Mangelernährung. Indiens Regierung hat seit Jahren Getreidelager mit Weizen und Reis unter freiem Himmel anlegen lassen. Allein in Punjab einer Region im Norden des Landes sind es über 100.000 Säcke. Jetzt werden die Lager aufgelöst. Der Grund: das Getreide schimmelt und ist für den menschlichen Verzehr nicht mehr zu gebrauchen. Aber nicht nur im Punjab werden Millionen Tonnen von Reis und Getreide unter freiem Himmel gelagert, auch in der Nachbarprovinz Rajasthan. Die vergorene Ware wird den Weinbauern zur Schnapsherstellung und den Viehzüchtern als Tiernahrung überlassen. Dabei sind die Preise für Gemüse in den letzten Jahren um 60% gestiegen. Ein Kilo Weizen kostet den halben Tagesverdienst eines Hilfsarbeiters. Und in den ärmsten Regionen des Landes leidet Indiens Bevölkerung Hunger. Doch von den Getreidebergen der Regierung haben diese Menschen nichts bekommen.