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Dix-Aquarelle Ausstellung

5. September 2016

Viel Geduld mussten zwei Galeristen aus Düsseldorf aufbringen. Vor 20 Jahren hatten sie ein verschollenes Bilderbuch für Kinder aufgespürt - Aquarelle, gemalt von Otto Dix. Inzwischen konnten sie den Schatz heben.

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Deutschland Otto Dix Aquarell aus dem Bilderbuch für das Mädchen Hana Foto: picture-alliance/dpa/F. Gambarini
Galerist Herbert Remmert mit einem der Dix-AquarelleBild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Das bisher unbekannte Bilderbuch des Malers Otto Dix (1891-1969) enthält 14 bunte Aquarelle aus der Legenden- und Bibelwelt. Es trägt den Titel "Bilderbuch für Hana" und ist um 1925 entstanden. Die 14 farbfrischen Aquarelle werden ab Dienstag (6.09. - 22.12.2016) erstmals öffentlich in der Düsseldorfer Galerie Remmert und Barth gezeigt. Ab kommenden Februar sind sie in einer großen Dix-Ausstellung in der Kunstsammlung NRW zu sehen.

Dix' andere künstlerische Seite

Dix, kritischer Maler und Vertreter der "Neuen Sachlichkeit", stellte mit einem harten Realismus die hässlichen Seiten der Großstadt dar, lieferte beißend-zynische Gesellschaftsporträts der Weimarer Zeit und apokalyptische Szenen des Ersten Weltkriegs, in denen er seine Erfahrungen verarbeitete. Doch Dix hatte auch eine andere künstlerische Seite. Der meisterhafte Zeichner liebte Kinder, zeichnete für sie skurrile Tierbilder und schuf insgesamt sechs Bilderbücher.

Otto Dix vor seinem Haus in Hemmenhofen Foto: "Haus der Geschichte Baden-Württemberg/Hannes Kilian".
Otto Dix im Jahr 1961Bild: Haus der Geschichte Baden-Württemberg/Hannes Kilian

Das "Bilderbuch für Hana" mit den 14 Aquarellen gehörte der 2006 in Oberbayern gestorbenen Hana Koch. Sie war Tochter von Martha und Hans Koch, der Arzt und bedeutender Kunstsammler in Düsseldorf war. Seine Frau Martha - mit ihr hatte er die zwei Kinder Martin und Hana – verliebte sich in Dix und heiratete ihn später. Hana Koch war etwa 5 Jahre alt, als Dix, ein leidenschaftlicher Bibelleser, ihr das Bilderbuch schenkte.

20 Jahre Warten

Die Düsseldorfer Galeristen Herbert Remmert und Peter Barth wussten zwar seit 20 Jahren von der Existenz der Aquarelle und spürten das Bilderbuch bei Hana Kochs Tochter in Oberbayern auf. In Händen hielten sie das legendäre Buch jedoch erst vor einem halben Jahr – eine kleine kunsthistorische Sensation.

Das "Bilderbuch für Hana" ist bereits der dritte spektakuläre Fund in einem Nachlass in Oberbayern. Unter anderem waren dort auch frühe Aquarelle von Dix aufgetaucht.

kk/pj (DPA)