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Videobeweis auch in der 2. Fußball-Bundesliga

21. März 2019

Trotz viel Kritik und nicht immer reibungslosem Ablauf in der Fußball-Bundesliga, wird auch die Zweite Liga den Videobeweis einführen. Zur kommenden Saison können die Schiedsrichter auf die neue Technik zurückgreifen.

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Videobeweis bei der WM in Russland: Schiedsrichter Mark Geiger überprüft eine SzeneBild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Die 18 Klubvertreter beschlossen bei ihrer Versammlung in Frankfurt/Main die Einführung der Technologie. Von der Saison 2019/2020 an können strittige Szenen im Unterhaus vom Video-Assistenten in Köln überprüft werden. Bei den 306 Spielen kommt dabei die gleiche Technik wie in Liga Eins zur Anwendung. Dort gibt es sie - aber auch viele Diskussionen - seit 2017/2018. In der laufenden Spielzeit konnten nach DFL-Angaben bisher mehr als 60 Fehlentscheidungen durch den Einsatz des Video-Assistenten verhindert werden.

Um den künftigen Personalbedarf zu decken, bilden der Deutsche Fußball Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL), die für den Profispielbetreub verantwortlich ist, weitere Video-Assistenten aus.

Hohe Kosten für Clubs

Bereits seit dieser Spielzeit werden die Video-Schiedsrichter für die Zweite Liga in der Off-Phase geschult, zudem 70 Personen aus dem Pool der Referees und ihrer Assistenten. Nach Medienberichten belaufen sich die Kosten pro Club auf rund 200.000 Euro. Unter anderem werden die Stadien per Glasfaser mit dem Video-Assist-Center (VAC) in Köln verbunden, um dort den Zugriff auf das Bildmaterial aus den Stadien zu gewährleisten.

Auf die Neuerung vorbereitet sind bereits die Erstliga-Absteiger 1. FC Köln und Hamburger SV. Um einige Arbeitsplätze erweitert werden muss das VAC, da vor allem samstags die Erst- und Zweitliga-Spiele eng aufeinander folgen. Die in der dritten Saison bestehende Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Hawk-Eye Innovations wird nach einem Beschluss des DFL-Präsidiums verlängert und gilt auch für die Zweite Liga.

Ohne Alternative

Die Entscheidung für den Videobeweis, der seit diesem Jahr auch in der Champions League und seit Russland 2018 bei der Weltmeisterschaft eingesetzt wird, gilt als logisch. "Es gibt keine Alternative zu mehr Gerechtigkeit", hatte St. Pauli-Manager und Ex-DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig gesagt.

Pressekonferenz zur Vorstellung von Andreas Rettig
St. Pauli-Manager Andreas Rettig steht hinter dem VideobeweisBild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Ralf Becker, Sportvorstand des Hamburger SV, sah es ähnlich: "Die Erfahrungen und Analysen aus der Bundesliga haben gezeigt, dass ein Großteil möglicher Fehlentscheidungen verhindert werden kann und das Spiel am Ende auch ein Stück weit fairer wird."

 cgn/ww (dpa, sid)