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Viele Tote bei Anschlägen auf dem Sinai

29. Januar 2015

Bei einer Angriffsserie radikaler Islamisten auf der Sinaihalbinsel sind mindestens 26 Menschen getötet worden. Ihr Ziel waren Militäreinrichtungen. Doch es kommen auch viele Zivilisten zu Schaden.

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Ägyptische Sicherheitskräfte auf dem Sinai (Archivbild: AFP/Getty Images)
Ägyptische Sicherheitskräfte auf dem Sinai (Archivbild)Bild: Getty Images/Afp/Said Khatib

Ägyptische Sicherheitskräfte sprachen von gleichzeitigen Angriffen militanter Extremisten auf mehr als ein Dutzend Polizei- und Militäreinrichtungen. Die Angreifer feuerten demnach in der Stadt Al-Arisch mit Raketen, zündeten Autobomben und schossen mit Gewehren. Getroffen wurden das örtliche Polizeihauptquartier, ein angrenzendes Militärgebäude und Wohnhäuser von Offizieren der Armee und der Polizei. Weitere Anschläge mutmaßlicher radikaler Islamisten gab es in Rafah an der Grenze zum Gazastreifen und in der Stadt Suez.

Insgesamt wurden bei den Angriffen im Norden des Sinai mindestens 26 Menschen getötet, davon allein 24 in Al-Arisch. Ein Armeeangehöriger starb bei dem Raketenangriff auf einen Kontrollposten der Sicherheitskräfte in Rafah, ein weiterer in Suez. Weit über 30 weitere Menschen wurden bei den Angriffen verletzt. Die allermeisten Opfer sind Angehörige von Polizei und Armee, aber auch Zivilisten sind unter den Opfern.

Nach Angaben der Sicherheitskräfte durchkämmten Suchtrupps des Militärs nach den Angriffen Al-Arisch, auf der Suche nach Verdächtigen.

IS-nahe Extremistengruppe bekennt sich zu Anschlägen

Die der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) nahestehende Extremistengruppe Ansar Beit al-Makdis bekannte sich über Twitter zu den Anschlägen. Im Internet ist die Rede von "umfassenden, simultanen Attacken" an drei Orten.

Wie auch Rafah liegt die Küstenstadt Al-Arisch nahe der Grenze zu Israel in einem Gebiet, in dem mehrere islamistische Gruppen aktiv sind. Ansar Beit al-Makdis hatte Ende vergangenen Jahres offiziell dem IS die Treue geschworen. Seit dem Sturz des islamistischen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi vor anderthalb Jahren durch das Militär haben Angriffe islamistischer Kämpfer im Nordsinai auf Polizei und Militär stark zugenommen.

Die Angriffe vom Donnerstag waren die blutigste Terrorserie auf dem Sinai seit dem 24. Oktober, als bei einem Anschlag nahe Al-Arisch 30 Soldaten getötet wurden.

qu/wl (rtr,afp,dpa)