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Viele Tote bei Doppelanschlag in Homs

25. Februar 2017

Nach Angaben von syrischen Medien wurde Homs von mehreren Explosionen erschüttert. Ziel waren offenbar Gebäude von Sicherheitskräften in der Stadt. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben.

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Syrien Homs
Homs in Syrien (im September): Immer wieder Ziel von AnschlägenBild: picture alliance/AP Photo

Es habe drei Explosionen an zwei Orten gegeben, sagte der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barzani. Dabei seien 32 Menschen getötet und 24 verletzt worden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den Anschlägen vor Gebäuden der syrischen Staatssicherheit und des Militärgeheimdienstes am Samstag mindestens 42 Menschen getötet. Bei den Toten handele es sich um Geheimdienstmitarbeiter. Unter den Opfern ist demnach auch ein hochrangiger Offizier.

Syrien-Karte mit den Städten Homs, Aleppo und Damaskus (DW-Grafik)

"Es gab mindestens sechs Attentäter, mehrere von ihnen haben sich vor den Sitzen der Staatssicherheit und des Militärgeheimdienstes in die Luft gesprengt", so der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die in London ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien, von unabhängiger Seite sind ihre Angaben kaum zu überprüfen. Vor den Anschlägen soll es laut syrischem Staatsfernsehen zu gewaltsamen Zusammenstößen in den betroffenen Stadtteilen al-Ghouta and al-Mohata gekommen sein.

Die radikalislamische Rebellengruppe Fatah al-Scham bekannte sich zu den Angriffen. Fünf Extremisten hätten die Einrichtungen gleichzeitig attackiert, behauptete die Gruppe, die als Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida in Syrien gilt.

Seit 2014 wieder unter Kontrolle von Regierungstruppen

Die syrische Staatssicherheit und der Militärgeheimdienst sind gleichermaßen gefürchtet. Homs ist die drittgrößte Stadt Syriens und Hauptstadt der gleichnamigen zentralen Provinz. Sie wurde lange von Rebellen kontrolliert, steht seit 2014 aber wieder unter der Kontrolle der Regierungstruppen.

Homs wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Anschlägen erschüttert, zu denen sich meist die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) bekannte. Vor einem Jahr waren bei einem Doppelanschlag in Homs 64 Menschen getötet worden, die meisten davon Zivilisten. Die Dschihadisten haben wiederholt Viertel attackiert, in denen hauptsächlich Alawiten leben. Dieser religiösen Minderheit gehört auch Machthaber Baschar al-Assad an.

AR/mak (afp/AP/dpa/rtr)