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Verheerende Gasexplosion in Nigeria

25. Dezember 2015

Bei einem Großbrand in einer Gasanlage im Südosten Nigerias sind laut Medienberichten bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen. Viele von ihnen wollten offenbar zu Weihnachten Gas zum Kochen holen.

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Karte Nigeria (Quelle: DW)
Bild: DW

Nach Angaben der Polizei brach das Feuer bereits am Donnerstag in der Anlage in der Stadt Nnewi im Bundesstaat Anambra aus. Die nigerianische Zeitung "The Punch" berichtet, das Inferno sei entstanden, als ein Gastransporter auf dem Gelände der Fabrik Butangas anlieferte und Kunden ihre Gasflaschen auffüllten. Der Laster sei bei der Entladung explodiert, weil zuvor offenbar die vorgeschriebene Abkühlzeit nicht eingehalten worden war.

Schwieriger Einsatz für die Rettungskräfte

Innerhalb und auch außerhalb des Geländes seien 60 Fahrzeuge und mehrere Gebäude in Brand geraten. Augenzeugen berichteten, Feuerwehr und Rettungskräfte hätten sich wegen des starken Feuers dem Unglücksort nur schwer nähern können. Das Feuer wütete mehrere Stunden. Nach Auskunft eines Lokaljournalisten kamen bei dem Unglück bis zu 100 Menschen ums Leben. "Ich sah etwa 100 Leichen", sagte der Lokalreporter David Onwuchekwa. Die Menschen hätten ihr Gas zum Kochen an Weihnachten holen wollen.

Ein Vertreter der staatlichen Hilfsorganisation Nema wollte die Opferzahl nicht bestätigen. Er sagte lediglich, die Mitarbeiter der Einrichtung machten sich noch ein Bild von der Lage. Zuvor hatte die Polizei den Tod von mindestens sechs Menschen bestätigt.

Flammen noch nicht gelöscht

Ein Vertreter der staatlichen Hilfsorganisation Nema wollte die Opferzahl nicht bestätigen. Er sagte lediglich, die Mitarbeiter der Einrichtung machten sich noch ein Bild von der Lage. Die Polizei bestätigte bisher den Tod von mindestens acht Menschen. Eine offizielle Erklärung zur Unglücksursache machten die Behörden bislang noch nicht. Laut Polizeiangaben stand der unterirdische Gastank der Anlage auch am Tag nach der Explosion immer noch in Flammen, die Ausbreitung des Feuers sei aber gestoppt, hieß es.

Buhari: "Zutiefst schockiert"

Nigerias Staatschef Muhammadu Buhari zeigte sich in einer Erklärung "zutiefst schockiert über einen so großen Verlust menschlichen Lebens durch einen einzigen Industrieunfall". "In meinem Herzen und meinen Gebeten bin ich bei den trauernden Familien in diesem schweren und schmerzlichen Moment ", teilte Buhari mit. Genaue Angaben zur Zahl der Opfer machte der Präsident nicht, er sprach lediglich von "dutzenden Toten".

Nigeria ist der größte Erdölproduzent in Afrika. Vor allem Pipeline-Brände sind keine Seltenheit, zum einen wegen ihres schlechten Zustands, zum anderen, weil sie von Dieben angezapft werden, die das Öl auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Weihnachten 2007 starben 40 Menschen bei der Explosion einer angezapften Pipeline vor Lagos.