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Katastrophe

Viele Tote bei Großbrand in Dhaka

21. Februar 2019

In Bangladeschs Hauptstadt Dhaka sind 70 Menschen bei einer Brandkatastrophe ums Leben gekommen. Das Feuer zerstörte Wohngebäude in der Altstadt. In den Häusern wurden auch Chemieprodukte gelagert.

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Bangladesch Großbrand in Dhaka
Bild: picture-alliance/NurPhoto/R. Asad

Brandkatastrophe in Bangladesch

Der Feuerwehr zufolge brach der Brand am späten Mittwochabend aus. Demnach explodierte womöglich zunächst eine Gasflasche. Dann hätten sich die Flammen auf mehrere Gebäude ausgebreitet, in denen leicht entzündliche Chemikalien wie Sprays gelagert wurden, hieß es.

Keine Chance zur Flucht

"Zum Zeitpunkt des Brandes gab es einen Stau auf den umliegenden Straßen", sagte Feuerwehrchef Ali Ahmed der Nachrichtenagentur AFP. "Deswegen konnten die Menschen nicht flüchten." Die Straßen in dem alten Viertel Chawkbazar seien sehr eng. Bislang habe man in den herunter gebrannten Häusern 70 Tote gefunden, teilten die Behörden mit. Der Generaldirektor für Feuerwehr und Zivilschutz, Ali Ahmed, sagte, es seien 41 Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden. Mehr als 200 Feuerwehrleute waren Unglücksort im Einsatz.

Die Feuerwehr brauchte mehr als sechs Stunden, um den Brand zu löschen und setzte schließlich Hubschrauber ein, wie es hieß. Weil in dem Viertel die Wasserversorgung schlecht ist, mussten die Einsatzkräfte zunächst Wasser aus einer nahe gelegenen Moschee herbeischaffen. 

Regierung will helfen

Die Regierung kündigte eine finanzielle Kompensation für die Opferfamilien an. Die Menschenrechtskommission des Landes verlangte eine Untersuchung der Brandursache. In Medienberichten hieß es, Auslöser sei möglicherweise die Explosion eines Gaszylinders gewesen. 

Fehlende Sicherheitsstandards und Baunormen haben auch in der Vergangenheit zu gefährlichen Bränden in der Millionenstadt Dhaka geführt. Bei einem Brand im Juni 2010 in einem Wohnhaus im Bezirk Nimtoli, in dem illegalerweise Chemikalien aufbewahrt wurden, wurden mehr als 120 Menschen getötet. Trotz des Unfalls werden weiterhin Wohnungen und Häuser illegal als Fabriken und Lagerhäuser genutzt. Damals wurde als Konsequenz gefordert, Depots für Chemieprodukte aus Wohnhäusern zu verlegen. Die Pläne wurden aber nicht konsequent umgesetzt.

Selim Newaz Bhuiyan, ein früherer leitender Mitarbeiter der Feuerwehr, der an der Rettungsaktion im Jahr 2010 beteiligt war, sagte der Deutschen Welle: "Es gibt keinen Unterschied zwischen den Vorfällen in Nimtoli and Chawkbazar. Nach dem Unglück in Nimtoli haben wir 800 Chemielager identifiziert und vorgeschlagen, diese nach Keraniganj zu verlegen." Die Regierung habe zugesagt, dies schrittweise zu erledigen. "Das ist aber nicht erfolgt."

haz/ust/kle (rtr, afp, dpa, ape, DW)