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PolitikAfrika

Viele Tote bei Massaker in Äthiopien

24. Dezember 2020

Das Blutbad ereignete sich in der Region Benishangul-Gumuz. Dort griffen Bewaffnete Angehörige der Bevölkerungsgruppen der Amhara, Oromo und Shinasha an, wie es heißt. Es ist von mindestens 100 Todesopfern die Rede.

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Äthiopien Benishangul Region, Stadt  Metekel
Auch die Stadt Metekel in der Benishangul-Region war in den vergangenen Wochen von Gewalt betroffenBild: Negassa Dessakegen/DW

Es seien Menschen erstochen und erschossen sowie Häuser in Brand gesteckt worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mit. Sie sprach eigenen Angaben zufolge mit fünf Überlebenden des Angriffs per Telefon. Es gebe bislang Berichte über mindestens 100 Tote, die Zahl werde aber wahrscheinlich steigen.

Die Regierung muss handeln

Der brutale Angriff unterstreiche die "dringende Notwendigkeit, dass Äthiopiens Regierung handeln müsse, um die Gewalt gegen ethnische Minderheiten zu stoppen", sagte Netsanet Belay von Amnesty. Seit September habe es mehrere Wellen der Gewalt in der Region gegeben.

Die regionale Nachrichtenagentur der Amhara Region, die Amhara Mass Media Agency, bestätigte im Grundsatz die Darstellung der Menschenrechtsorganisation. Vertreter der nationalen Menschenrechtskommission (EHRC), die der Regierung in Addis Abeba nahesteht, sprachen ebenfalls von Todesopfern. Nach Angaben der EHRC setzten die Angreifer auch zahlreiche Felder in Brand.

Streit zwischen den Volksgruppen

Im Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen rund 112 Millionen Einwohnern gibt es etliche Spannungen zwischen den Bevölkerungsgruppen. Sie haben unter dem seit 2018 regierenden Ministerpräsident Abiy Ahmed zugenommen.

Betroffen ist nicht nur die Region Benishangul-Gumuz, aus der das Massaker gemeldet wurde. Auch in der nördlichen Region Tigray gibt es massive Konflikte. Dort kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die dort an der Macht war, und der Zentralregierung in Addis Abeba.

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haz/wa (dpa, afp, rtr)