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Lifestyle

Vitamine - schlechter als ihr Ruf!

24. Mai 2012

Lange Zeit hieß es, Vitamine schützten vor Erkältungen, Herzinfarkt und Krebs. Die Folge: Vitaminpräparate wurden zum Verkaufsschlager. Gefährlicher Unsinn, warnen jetzt Experten. Sie sagen: künstliche Vitamine sind gesundheitsschädlich und können sogar für einen frühzeitigen Tod verantwortlich sein.

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Vitamine genießen einen guten Ruf! 28 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zwischen 14 und 80 Jahren nehmen solche Präparate ein, 907 Millionen geben sie dafür aus. In manch anderen Ländern ist der Vitaminkonsum sogar noch höher. Neue Studien belegen jetzt aber, dass Vitamintabletten alles andere als unbedenklich sind! Wissenschaftler haben 40.000 ältere Frauen 20 Jahre lang unter die Lupe genommen. Ergebnis: Die Frauen, die regelmäßig zu Multivitaminpräparate gegriffen haben, starben häufiger an Krebs und Herzkreislauferkrankungen! Und Männer, die Vitamin E-Präparate genommen haben, erkrankten viel häufiger (um 17 Prozent) an Prostatakrebs! Besonders riskant ist die Überdosierung von fettlöslichen Vitaminen - wie A, D und E. Sie werden nicht so schnell ausgeschieden wie wasserlösliche und können Leber und Nieren schädigen. Laut einer Veröffentlichung der Cochrane-Collaboration, die 67 Studien zu Vitaminen ausgewertet hatte, habe die Zufuhr von Vitaminsupplementen die Sterblichkeit signifikant erhöht und zwar nach Gabe von Vitamin A, Betacarotinen und Vitamin E. Bei Vitamin C und Selen habe sich kein Effekt gezeigt. Bei natürlichen Vitaminen aus Nahrungsmitteln besteht diese Gefahr offenbar allerdings nicht; deren positive Gesundheitswirkung ist auf einen Mix tausender Inhaltsstoffe zurückzuführen und nicht auf die enthaltenen Vitamine allein. Vorsicht ist allerdings geboten bei Nahrungsmitteln (z.B. Säften), die mit Vitaminen angereichert sind. Gesunde Menschen, die sich einigermaßen ausgewogen ernähren, haben keinen Vitaminmangel! Nur chronisch Kranke brauchen ggf. gezielte Unterstützung, aber nur in Abstimmung mit dem Arzt!