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Leben in Greifswald

6. September 2010

Obwohl Greifswald klein und überschaubar ist, kann sich das Studentenleben durchaus sehen lassen. Mit der stetig steigenden Zahl der Studierenden wird auch das Stadtleben bunter.

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Greifswald Pommersches Landesmuseum (Foto: Torsten Krüger)
Kunst, Kultur und Geschichte präsentiert das Pommersche Landesmuseum.Bild: Torsten Krüger

In Greifswald sieht man sich mindestens zweimal - auf dem Campus der kleinsten Volluniversität Deutschlands und im (durchaus überschaubaren) Nachtleben. Sicherlich kann die Anzahl von Cafés und Bars nicht mit deutschen Großstädten mithalten, verglichen jedoch mit der Einwohnerzahl ist die Kneipendichte schon beachtlich. Klassiker sind dabei die traditionellen Studentenclubs, die schon 1989 vor der Wende das Vorlesungs-Feierabend-Bier kalt stellten: der "Geologenkeller", der "Mensaclub" oder "Die Kiste".

Nicht ohne Fahrrad

Verkehrsmittel Nummer Eins, wie es sich für eine traditionelle Universitätsstadt gehört, ist auch in Greifswald das Fahrrad. Die Wege sind kurz, Berge oder Hügel gibt es keine - die Stadt ist genauso flach wie die umliegende Landschaft. Wer in Greifswald also nicht auffallen möchte, sollte sich gleich am ersten Tag ein Fahrrad zulegen.

Viele Studierende, wenig Wohnraum

Giebelhäuser in der Innenstadt von Greifswald (undatiertes Pressefoto)
Der Marktplatz mit seinen Giebelhäusern ist die "gute Stube" der Stadt.

Durch die vielen Studierenden wird die Stadt immer bunter und jünger - gleichzeitig werden allerdings auch die erschwinglichen Wohnungen knapper. In Greifswald gibt es sechs Studentenwohnheime. Diese Plätze sind schnell weg, doch das Akademische Auslandsamt bemüht sich immer, eine gewisse Anzahl an Plätzen für ausländische Studierende freizuhalten.

Beliebt, doch sehr teuer sind die Altbauwohnungen in der Altstadt – hier kann allerdings selbst ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft bis zu 350 Euro kosten. Billiger geht es in den Plattenbauten am Stadtrand, dort kann man schon ab 125 Euro wohnen. Unterstützung bei der Unterkunftssuche bietet der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA), wo man sich am Anfang des Semesters melden kann. Hier gibt es eine einige Wohnbörsen für WG-Zimmer oder für WG-Neugründungen. Wer gar nichts findet, dem stellen ältere Semester beim sogenannten "Couchsurfing" sogar ihr Sofa für die Anfangsmonate zur Verfügung.

Selbstorganisierte Festivals

Die Greifswalder Studierenden wissen sich auch in ihrer Freizeit zu helfen. Um ihr Nachtleben etwas aufzupolieren und um noch mehr Leben in die Stadt zu holen, ergreifen sie oft selbst die Initiative, So zum Beispiel zum jährlich stattfindenden internationalen Studentenfestival "GrIStuF" oder bei den polnischen Kulturtagen "Polenmarkt".

Nix wie weg

Ein ehemaliger Fischkutter im Hafen des Fischerdorfs Wieck bei Greifswald (Foto: picture-alliance / ZB)
Idylle im Hafen von WieckBild: picture-alliance / ZB

"Studieren, wo andere Urlaub machen" - auch wenn dieser Satz schon etwas abgedroschen klingt, hat er für Greifswald seine Gültigkeit nicht verloren. Wem es im Sommer zu heiß wird, der kann sich in der nahen Ostsee abkühlen. Wer ein bisschen mehr Zeit hat, ist mit dem Zug in einer Stunde auf der Insel Usedom oder in anderthalb Stunden auf der Insel Rügen.

Die schnellste Variante der Erholung und sehr beliebt bei den Greifswalder Studierenden ist jedoch der Museumshafen direkt neben der Altstadt oder etwas weiter außerhalb das ehemalige Fischerdörfchen Wieck: Ob auf den Wiesen oder in den Cafés - es gibt kaum einen besseren Ort in Greifswald, um sich von Klausuren, Seminararbeiten und Referaten zu erholen.


Autorin: Nadine Wojcik
Redaktion: Stephanie A. Hiller