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Von UEFAs Gnaden

4. Oktober 2007

Begnadigung für einen prominenten Schläger, Papiere für einen Choleriker, Solar-Viewing für Südafrika und ein Profi-Club für die Kirche - die Nachrichten.

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Schlitzohr ScolariBild: AP

Die Sperre von Portugals Fußball-Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari für seinen Ausraster im EM-Qualifikationsspiel gegen Serbien (1:1) wurde von vier auf drei Spiele verkürzt. Wie die Europäische Fußball-Union (UEFA) mitteilte, reduziert sich die Sperre des Trainers auf drei Monate, wobei ein Monat davon zur Bewährung ausgesprochen wurde. Da Scolari am 20. September für seinen Faustschlag verurteilt worden war, kann er seine Mannschaft einen Tag vor dem Spiel der EM-Qualifikation gegen Finnland (21. November) wieder betreuen.

Der 58-Jährige wurde nach seinem Fausthieb am 12. September, der den serbischen Spieler Ivica Dragutinovic im Gesicht gestreift hatte, zunächst für vier Spiele gesperrt. Zudem musste der Weltmeister-Coach von 2002 eine Geldstrafe von 12.120 Euro bezahlen. Dragutinovic wurde wegen seiner Rolle in dem Handgemenge wegen unsportlichen Verhaltens für zwei Spiele gesperrt.

Solar-TV für die WM

Ein deutsches Solarunternehmen will in südafrikanischen Dörfern Public Viewing zur WM 2010 möglich machen. In 100 Dörfern ohne Stromzugang sollen solarbetriebene Großfernseher aufgehängt werden, sagte der Vorstandsvorsitzende der SolarWorld AG, Frank Asbeck, am Donnerstag (4.10.2007) in Addis Abeba. Der Unternehmer begleitet Kanzlerin Angela Merkel auf ihrer Afrika-Reise. "Es kann nicht sein, dass die WM in Südafrika stattfindet, die meisten Menschen die Spiele aber nicht sehen können", sagte Asbeck. Rund eine Million Euro lässt sich Asbeck nach eigenen Angaben das Projekt kosten. Fernseher sollen in rund sechs Meter Höhe in diebstahlsicheren Käfigen aufgehängt werden. Solarpaneele versorgen sie mit Energie.

Milan verzichtet

Der AC Mailand verzichtet auf rechtlichen Schritte gegen die Wertung der 1:2-Niederlage in der Fußball-Champions-League am Mittwoch gegen Celtic Glasgow. "Wir werden keinen Protest einlegen", stellte Vize-Präsident Adriano Galliani nach der Niederlage des Titelverteidigers klar. Die UEFA will noch den Bericht von Schiedsrichter Markus Merk abwarten.

Nach dem Siegtreffer der Schotten in der Schlussminute war ein Celtic-Fan auf das Spielfeld gerannt und hatte Milans Torhüter Dida leicht am Hals berührt. Der brasilianische Keeper täuschte daraufhin mit einer schauspielerischen Einlage eine Verletzung vor. Dida wurde deswegen nicht nur vereinsintern, sondern auch in den italienischen Medien scharf kritisiert.

Lorant geht

Werner Lorant ist nicht mehr Trainer des Fußball-Regionalligisten SpVgg Unterhaching. Der 58-Jährige ist beim Tabellenzehnten am Donnerstag mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, wie der Verein mitteilte. Lorant begründete seine Entscheidung damit, dass der gewünschte sportliche Erfolg bisher nicht erreicht wurde und er den Weg für einen Neuanfang freimachen möchte. Lorant hatte sein Amt in Unterhaching am 23. März angetreten. Er konnte den Abstieg aus der 2. Liga aber nicht verhindern. Sein Ziel war der sofortige Wiederaufstieg gewesen.

Die Kirche und der Kick

Die katholische Kirche will es jetzt auch im Fußball wissen: Finanzkräftige Katholiken und das Sportzentrum (CSI) der italienischen Bischofskonferenz haben 80 Prozent des Drittligisten AC Ancona gekauft. Als erster Club in Italien habe die Mannschaft der Priester einen Ethik-Codex aufgestellt, mit dem Gewalt und Intoleranz im Fußball Einhalt geboten werden soll, berichtete die Zeitung "La Stampa" am Mittwoch. So müssten Spieler, die auf dem Feld ein schweres Foul begehen oder sonst unangenehm auffallen, als Strafe mehrere Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Für die Fans des ehemaligen Erstligisten kosten die Tickets weniger als bei anderen Vereinen - jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die Tifosi auf Spruchbänder verzichten, die den Gegner beleidigen. Etwaige Gewinne sollen Projekten in Entwicklungsländern zu Gute kommen. Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone sei begeistert von der Initiative der Bischöfe. Er wünsche sich jetzt eine eigene Mannschaft des Vatikans, die in der obersten Liga "Serie A" mitkickt. Ancona Calcio ist derzeit Tabellenführer in der Serie C1. (sams)