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EU-Truppe soll bald startklar sein

14. Februar 2014

Die Truppe ist vergleichsweise klein - die Krise im Land dagegen groß. Die EU-Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik werden sich auf ein überschaubares Einsatzgebiet konzentrieren. Sie wollen Schutz bieten.

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Französische und afrikanische Soldaten in Bangui (Foto: afp)
Bild: Issouf Sanogo/AFP/Getty Images

Die EU-Truppe für die Zentralafrikanische Republik wird fast ausschließlich in der Nähe des Flughafens der Hauptstadt Bangui eingesetzt. "Wir wollen in einem ziemlich kleinen Gebiet sehr schnell sichtbare Ergebnisse für die örtliche Bevölkerung erzielen", erläuterte der Kommandeur der Truppe, der französische General Philippe Pontiès, in Brüssel das Konzept. In der jetzigen Phase gebe es aber noch viele unbekannte Faktoren. Wichtig sei, so schnell wie möglich Soldaten nach Bangui zu entsenden.

Nach monatelangen Unruhen und Kämpfen zwischen muslimischen Rebellen und christlichen Milizen droht das bitterarme Land vollends in Chaos und Gewalt zu versinken. Die EU will deshalb mit 500 bis 800 Soldaten die 1600 bereits im Land befindlichen französischen Soldaten (Artikelbild) und eine rund 4000 Mann zählende afrikanische Truppe entlasten.

Muslime fliehen vor Angriffen und Kämpfen mit ihrem wenigen Hab und Gut (Foto: rtr)
Muslime fliehen vor Angriffen und Kämpfen mit ihrem wenigen Hab und GutBild: Reuters

Einsatz soll Anfang März beginnen

Offen ist aber noch, welche EU-Staaten sich an der Mission beteiligen, die Anfang März beginnen soll. Den größten Beitrag wird Frankreich leisten. Deutschland und Großbritannien wollen keine Soldaten entsenden, die Bundeswehr könnte die Mission aber logistisch unterstützen. Bisher haben nur kleine Staaten wie Estland, Finnland und Luxemburg eine mögliche Beteiligung mit Soldaten signalisiert.

Pontiès erklärte, es gehe darum, am Flughafen Bangui-M'Poko und in dessen Umgebung Sicherheit herzustellen, humanitäre Hilfe zu ermöglichen und die Rückkehr von Flüchtlingen vorzubereiten. Die Lage in Bangui bezeichnete er als "insgesamt ruhig, aber angespannt, unbeständig und unberechenbar". Außerdem gebe es dort ernste Versorgungsengpässe. Die islamische Bevölkerung fühle sich nach wie vor von christlichen Milizen akut bedroht. Viele versuchten, in Richtung des im Norden gelegenen Tschad zu fliehen, führte er weiter aus.

"Unaussprechliche Ausmaße"

UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres sprach von einer "humanitären Katastrophe" in der Zentralafrikanischen Republik, die unaussprechliche Ausmaße angenommen habe. "Schockierende Barbarei, Brutalität und Unmenschlichkeit zeichnen diese Gewalt aus", erklärte der Portugiese zum Abschluss seines Besuchs in dem afrikanischen Krisenstaat.

Das Welternährungsprogramm startete eine Lufbrücke mit Nahrungsmitteln aus dem Nachbarland Kamerun. Fast eine Million Zentralafrikaner ist im Land auf der Flucht vor Gewalt. Etwa die Hälfte der 4,6 Millionen Einwohner ist nach UN-Angaben dringend auf Hilfe angewiesen.

se/wa (epd, dpa, afp)