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IOC will CAS-Entscheidung abwarten

19. Juli 2016

Das Internationale Olympische Komitee trifft noch keine Entscheidung über den möglichen Ausschluss russischer Sportler wegen des Staatsdoping-Skandals. Allerdings beschließt das IOC einige vorläufige Maßnahmen.

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Thomas Bach Präsident Internationales Olympisches Komitee
Bild: picture-alliance/dpa/L. Gillieron

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat noch keine Entscheidung über einen Ausschluss russischer Sportler wegen des Skandals um jahrelanges Staatsdoping in Russland getroffen. Das teilte das IOC nach einer Telefonkonferenz der Mitglieder des Exekutivkomitees am Dienstag in Lausanne mit. Man werde zunächst den Ausgang des Verfahrens abwarten, das derzeit vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) wegen des Komplettausschlusses der russischen Leichtathleten von den Olympischen Spielen geführt wird, hieß es. Der CAS will bis Donnerstag über den Einspruch der betroffenen Sportler entscheiden.

Allerdings beschloss das IOC vorläufige Maßnahmen gegen Russland: So dürften weder Offizielle des russischen Sportministeriums noch andere im Report der WADA erwähnte Personen zu den Olympischen Spielen nach Rio reisen. Zudem werde das IOC keine Sportveranstaltungen in Russland organisieren. Dies schließe auch die Europa-Spiele 2019 ein, die möglicherweise in Sotschi stattfinden sollten. Außerdem wurde beschlossen, Nachanalysen sämtlicher Dopingproben aller russischen Athleten, die 2014 an den Winterspielen in Sotschi teilgenommen hatten, vorzunehmen. Zudem berief das IOC eine spezielle fünfköpfige Disziplinarkommission, die sich mit der weiteren Aufklärung befassen soll.

IOC-Präsident Thomas Bach hatte am Montag nach der Vorlage des Untersuchungsberichts von WADA-Chefermittler Richard McLaren erklärt, das IOC werde die "härtestmöglichen Sanktionen" verhängen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte dem IOC und dem Paralympischen Komitee IPC bereits am Montag empfohlen, einen Komplettausschluss der russischen Sportler von Olympia und den Paralympics zu prüfen. Der McLaren-Bericht wirft Russland jahrelanges Doping unter staatlicher Federführung vor. Betroffen waren neben den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 auch die Leichtathletik-WM 2013 in Moskau und die Schwimm-WM 2015 in Kasan.

Hörmann: "Nicht schnell, sondern bestmöglich"

DOSB-Präsident Alfons Hörmann lobte das behutsame Vorgehen des IOC. "Ich denke, es ist eine kluge Entscheidung abzuwarten, wie die Dinge am Donnerstag vor dem CAS dargestellt werden", sagte Hörmann im "Sky"-Interview: "Es geht nicht um eine schnelle Entscheidung, sondern eine bestmögliche. Es geht nicht nur um Rio, sondern um einen Meilenstein im Anti-Doping-Kampf."

asz/sn (dpa, sid)