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Vorsichtige Zuversicht nach UN-Klimagipfel

23. September 2009

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich nach dem Treffen in New York optimistisch geäußert. Ein weltweites Klimaschutzabkommen könnte näher gerückt sein. China und die USA signalisierten Handlungsbereitschaft.

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Handschlag für besseres Klima: UN-Generalsekretär Ban und US-Präsident Obama auf der Klimakonferenz in New York (Foto: AP)
Handschlag für besseres Klima: UN-Generalsekretär Ban und US-Präsident ObamaBild: AP

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen zeigte sich hoffnungsvoll, dass es in drei Monaten in Kopenhagen eine Einigung auf ein Kyoto-Nachfolge-Abkommen geben wird. Es bleibe zwar noch ein langer Weg zurückzulegen, sagte Ban zum Abschluss des eintägigen Gipfels am Dienstagabend (22.09.2009, Ortszeit) in New York. "Aber heute sind wir einem Abkommen näher gekommen." Der in New York gezeigte Elan müsse in den kommenden Wochen genutzt werden.

Der dänische Regierungschef Lars Lokke Rasmussen lud seinerseits die Staats- und Regierungschefs der Welt zur UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen ein. Von ihrem Engagement hänge der Erfolg der Konferenz in Sachen Umweltschutz zu großen Teilen ab. In Kopenhagen soll ein Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll gefunden werden. Bisher war der Gipfel nur auf Ministerebene geplant.

Dramatischer Appell des US-Präsidenten

US-Präsident Obama vor den Delegierten der UN-Konferenz (Foto: AP)
US-Präsident Obama: die Zeit drängtBild: AP

US-Präsident Barack Obama rief in New York dazu auf, die Bedrohung der Menschheit durch den Klimawandel ernst zu nehmen. "Die Antwort unserer Generation auf diese Herausforderung wird von der Geschichte bewertet werden", betonte Obama. "Wenn wir sie nicht erbringen, riskieren wir für die künftigen Generationen eine unumkehrbare Katastrophe." Kein Land könne den Auswirkungen der Erderwärmung entkommen. Er hob die Klimaschutz-Maßnahmen seiner Regierung hervor, machte aber keine neuen Vorschläge für die Verhandlungen über ein internationales Abkommen.

China kündigt bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz an

Der chinesische Präsident Hu Jintao erklärte, sein Land wolle die Verringerung des CO2-Ausstoßes an die Wirtschaftsleistung koppeln. Die Volksrepublik sei bereit, für jeden Dollar des Bruttoinlandsprodukts bis 2020 "einen erheblichen" Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Konkrete Zahlen nannte er vorerst nicht. China wolle Energiesparmaßnahmen vorantreiben, die Aufforstung verbessern und eine grüne, umweltfreundliche Wirtschaft vorantreiben.

Kohlekraftwerk in Xining in der chinesischen Provinz Qinghai (Foto: dpa)
Kohlekraftwerk in Xining in der chinesischen Provinz QinghaiBild: picture-alliance/ dpa

Hu Jintao betonte, die Bemühungen um einen weltweiten Klimaschutz sollten für Industrie- und Schwellenländer gleichermaßen Gewinn und Vorteile bringen. "Die Schwellenländer sollten nicht dazu gedrängt werden, Verpflichtungen zu übernehmen, die ihren Entwicklungsstand, ihre Verantwortung und Fähigkeiten übersteigen".

Obama und Hu planen nach dem New Yorker Gipfel ein Zweiertreffen, um Einigungsmöglichkeiten auszuloten. China hatte kürzlich die USA beim Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase überholt. Die beiden Länder verursachen zusammen mehr als 40 Prozent der weltweiten Emissionen.

Merkel: Es bleibt noch viel zu tun

Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ sich wegen der anstehenden Bundestagswahl bei der UN-Konferenz in New York von Umweltminister Sigmar Gabriel vertreten. Sie selbst will das Thema Klimaschutz auch am Donnerstag und Freitag beim Finanzgipfel der G20-Staaten in Pittsburgh ansprechen. "Europa wird drängen. Deutschland ist an der vordersten Front in der Europäischen Union mit dabei", sagte die CDU-Politikerin in Berlin. "Wir sind auch bereit, finanzielle Zusagen zu machen für die Hilfe an Entwicklungs- und Schwellenländer, um dem Klimawandel zu begegnen", fügte sie hinzu. Allerdings müssten diese Länder ihrerseits auch Klimaschutzverpflichtungen eingehen. In einer Videobotschaft an die UN forderte sie, die weltweiten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf die Hälfte zu verringern. (fw/se/ako/je/rtr/afp/dpa)

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