1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

VW-Abgasskandal: "Kriminelles Fehlverhalten"

16. August 2016

Volkswagen kämpft in den USA an vielen Fronten, um den Skandal um manipulierte Prüfsoftware zu bewältigen. Jetzt könnte noch eine weitere hinzukommen. Dem deutschen Autobauer droht nun auch ein Strafverfahren.

https://p.dw.com/p/1Jim7
Symbolbild VW: Abgasanlage (Foto: picture-alliance/dpa/P. Pleul)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Volkswagen hat sich längst bereit erklärt, in den USA Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe zu leisten, ein Großteil davon an betroffene Kunden. Doch wenn jetzt auch ein Strafverfahren eröffnet wird, könnte noch eine hohe Geldstrafe dazukommen. Ermittler der Staatsanwaltschaft und des US-Justizministeriums hätten ausreichend Belege dafür gesammelt, dass sich VW mit der Manipulation der Abgaswerte eines "kriminellen Fehlverhaltens" schuldig gemacht habe, berichtete das "Wall Street Journal".

Diese Ermittlungen könnten zu einer strafrechtlichen Anklage und "beträchtlichen finanziellen Strafen" führen, Insider gehen von mehr als 1,2 Milliarden Dollar aus. Die Justiz sei sich aber noch nicht im Klaren, welche Anklagepunkte sie in einem solchen Verfahren genau erheben wolle. Zudem sei noch nicht entschieden, ob sie von VW ein Schuldbekenntnis in einem förmlichen Strafverfahren verlange oder einen Deal anbiete, an dessen Ende die Klage gegen Auflagen und Strafzahlungen fallengelassen werden könnte.

Erste Gespräche in Washington

Immerhin habe Volkswagen, wie es in dem Bericht weiter heißt, bereits erste Gespräche über eine Einigung bei den strafrechtlichen Ermittlungen geführt. Die Verhandlungen hätten mit Vertretern des Justizministeriums in Washington stattgefunden. Justiz und Unternehmen wollten den Bericht zunächst nicht kommentieren. Der VW-Konzern erklärte lediglich, er sei "bemüht, das Vertrauen unserer Kunden, Händler, der Regulatoren und der amerikanischen Öffentlichkeit zurückzugewinnen".

VW hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen unterschiedlicher Modelle eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm reduziert den Ausstoß von schädlichen Stickoxiden bei standardisierten Tests.

fab/jj (afp, rtr)