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Elektro-Volkswagen ID.3 kommt später

10. Juni 2020

Rückschlag für die E-Auto-Offensive von Volkswagen: Der Hoffnungsträger namens ID.3 kommt nicht im Sommer, sondern erst im Herbst auf den Markt. Und auch dann nur in abgespeckter Version.

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Zwickau: VW stellt neues Elektroauto vor
Bild: Reuters/M. Rietschel

Es ist offenbar doch nicht so leicht, ein Elektroauto komplett neu auf die Beine zu stellen. Das muss nun auch Volkswagen offiziell einräumen: Der Konzern bringt das neue Elektroauto ID.3 erst Anfang September auf den Markt und nicht wie ursprünglich geplant im Sommer. Der Hoffnungsträger für den Einstieg ins Elektrozeitalter soll dann in Deutschland in einer Version für unter 40.000 Euro zu haben sein, wie die Wolfsburger am Mittwoch ankündigten.

Dieses Modell verfügt dann aber noch nicht über alle Digital-Funktionen. Die App-Connect - eine Spiegelung der Smartphone-Benutzeroberfläche im Softwaresystem des Autos - sowie eine Erweiterung der Anzeigen im Sichtfeld des Fahrers (Head-up-Display) sollen bei einem Softwareupdate zu Beginn kommenden Jahres aufgespielt werden. Kunden "mit etwas mehr Geduld" könnten bei Vertragsabschluss eine zweite Option mit einem Auslieferungstermin im vierten Quartal wählen, teilte VW mit. Die Variante werde bereits bei der Schlüsselübergabe über sämtliche Funktionen verfügen und koste unter 46.000 Euro.

Es ist sein wichtigstes Projekt: VW-Konzernchef Herbert Diess und der ID.3 (hier auf der IAA in Frankfurt im September 2019)
Es ist sein wichtigstes Projekt: VW-Konzernchef Herbert Diess und der ID.3 (hier auf der IAA in Frankfurt im September 2019)Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Vorzeigeprojekt von Konzernchef Diess

Die Angebote gelten für registrierte Frühbucher, die ab nächsten Mittwoch einen der auf 30.000 Wagen limitierten "First Edition" verbindlich bestellen. Erst wenn die Großserie anläuft, soll der ID.3 für unter 30.000 Euro zu haben sein. Die höheren Preise zu Anfang begründet VW mit größeren Batterien. Käufer profitieren von der jüngst auf bis zu 9000 Euro erhöhten Elektroprämie, von der der Staat zwei Drittel trägt. Während die Kaufprämie bis Ende kommenden Jahres gilt ist, soll die im Konjunkturpaket ebenfalls beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer bereits Ende 2020 auslaufen.

Das Auto soll eine Serie vollelektrischer Fahrzeuge begründen, in die Volkswagen in den kommenden Jahren Milliarden steckt. Der ID.3 gilt 2020 als das zentrale Zukunftsprojekt des weltgrößten Autokonzerns.  Volkswagen hatte wiederholt angekündigt, den ID.3 "im Sommer" an den Start zu bringen. Im März war bereits von enger abgespeckten Grundversion die Rede. Insider berichten schon länger von Problemen mit der Software. Demnach hakte noch beim Zusammenspiel der komplexen Systeme. VW begründet den späteren Start auch mit der Corona-Krise.

Der Anlauf des rein batteriegetriebenen Wagens ist für den angeschlagenen Konzernchef Herbert Diess entscheidend, denn davon hängt der Erfolg seiner Elektrostrategie ab. Der in Zwickau gebaute Wagen ist der erste einer Serie, mit der VW in den nächsten Jahren zum Weltmarktführer von E-Autos aufsteigen will. Wenige Monate später soll dort die Produktion des ID.4 anlaufen, des ersten vollelektrischen SUV der Marke VW. Auch in China und den USA laufen Vorbereitungen für den ID-Anlauf.

hb/bea (rtr,dpa)