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VW gegen Toyota

13. März 2008

Der Volkswagen-Konzern will an die Spitze der Automobilindustrie. Die Devise von Konzernchef Winterkorn lautet: "Toyota einholen und schlagen". Deshalb soll die Produktivität jährlich um 10 Prozent steigen.

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Mitarbeiter von Volkswagen montieren im Volkswagenwerk in Wolfsburg einen VW Golf Plus (Quelle: AP)
Volkswagen feiert 2007 als das "erfolgreichste Jahr seiner Unternehmensgeschichte"Bild: AP

"Der Volkswagen-Konzern greift an", sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn am Donnerstag (13.03.2008) in Wolfsburg. Erstes Ziel sei der japanische Konkurrent Toyota: "Unser Hauptwettbewerber ist Toyota. Diesen gilt es einzuholen und zu schlagen."

Bis zum Jahr 2011 will Volkswagen den Absatz von 6,2 Millionen auf 8 Millionen Fahrzeuge steigern. Der Autobauer kündigte deswegen an, neue Geländewagen, Vans und Pick-Ups entwickeln. Innerhalb von zwei Jahren sollen 20 neue Modelle auf den Markt kommen. VW investiert dazu 29 Milliarden Euro.

Toyota setzte allerdings schon in 2007 über neun Millionen Fahrzeuge ab, ebenso der amerikanische Hersteller General Motors. Winterkorn will deshalb die Produktivität um zehn Prozent pro Jahr steigern. Mittelfristig müsse die Kapitalrendite im Automobilbereich auf über zehn Prozent (2007: 9,5) steigen.

2008 läuft gut an

Das Geschäft läuft bei VW auch in 2008 gut. In den ersten beiden Monaten des Jahres hat der Autobauer aus Wolfsburg nach eigenen Angaben 10,5 Prozent mehr Autos, insgesamt 952.000 Fahrzeuge, verkauft als Vorjahreszeitraum.

"Aufgrund sinkender Kosten, besserer Prozesse und unserer Modelloffensive gehen wir davon aus, dass der Volkswagen-Konzern 2008 die Rekordwerte des Vorjahres bei Auslieferungen, Umsatz und operativem Ergebnis erneut übertreffen wird", sagte Winterkorn bei der Vorstellung der Bilanz.

VW rechnet wegen seiner hohen Liquiditätsüberschüsse nicht damit, von der internationalen Finanzkrise beeinträchtigt zu werden. 2007 hatte VW seinen Nettogewinn um 50 Prozent auf 4,12 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz stieg um 3,8 Prozent auf 109 Milliarden Euro.

"Der beste Autobauer der Welt"

Kürzlich hatte Porsche angekündigt, seinen Anteil bei VW von knapp 31 Prozent auf über 50 zu erhöhen. Winterkorn begrüßte die Machtübernahme durch den Sportwagenbauer. "Hier formiert sich ein Unternehmen, das eine völlig neue Ära einläuten wird", sagte er laut Redevorlage. Damit stoße Volkswagen eine "ganz neue Liga" vor. Das neue Unternehmen werde "der beste Automobilbauer der Welt sein".

Ein Problem hat das neue Unternehmen noch. Der Betriebsrat von VW sieht sich in seinen Rechten beschnitten und hat Porsche deswegen verklagt. Winterkorn forderte beide Seiten auf, den Streit beizulegen. Einigen sich VW-Betriebsrat und Porsche nicht, kommt es zu einer Verhandlung vor dem Stuttgarter Arbeitsgericht. Diese ist für den 29. April angesetzt.

Zufrieden zeigte sich Winterkorn auch mit der Übernahme des schwedischen Lastwagenbauers Scania. VW hatte dort vor kurzem seinen Anteil auf 68 Prozent aufgestockt und damit die Mehrheit übernommen. Scania und auch der Lastwagenbauer MAN, wo VW ebenfalls Anteile hat, seien hoch profitabel. Für eine Fusion beider Unternehmen gebe deswegen keinen Handlungsbedarf. (det)