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Politik

Neue Bombenexplosion in Aleppo

19. April 2017

Bei einer Bombenexplosion in Aleppo wurden wieder mehrere Menschen getötet. Erst kurz zuvor war nach dem Selbstmordanschlag auf einen Buskonvoi die Evakuierung Tausender Menschen wieder angelaufen.

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Tausende Menschen wartend darauf, mit bereitstehenden Bussen in Sicherheit gebracht zu werden. (Foto: Reuters/A. Abdullah)
Tausende Menschen warten darauf, in Sicherheit gebracht zu werdenBild: Reuters/A. Abdullah

In der nordsyrischen Stadt Aleppo sind nach Informationen des Staatsfernsehens bei der Explosion einer Bombe mindestens sechs Menschen getötet und 32 weitere verletzt worden. Die Bombe explodierte in dem südwestlichen Stadtteil Salaheddin. Zunächst war unklar, ob es sich um einen Anschlag handelte oder ob ein Blindgänger detonierte. Salaheddin gehört zu Aleppos altem Stadtkern, wo sich Rebellen verschanzten, bis im Dezember dort die syrische Armee mit massiver Unterstützung des russischen Militärs die Kontrolle übernahm.

Syrien: Evakuierte Familien angekommen

Am Kontrollpunkt Raschidin hatte sich am Samstag ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt und 126 Menschen mit in den Tod gerissen, unter ihnen fast 70 Kinder. Zu dem Anschlag bekannte sich bislang niemand. Der Angriff richtete sich gegen Buspassagiere, die gerade im Zuge eines Abkommens aus belagerten Städten evakuiert wurden. 

Neue Evakuierungaktion angelaufen

Seitdem sind jetzt erstmals wieder Flüchtlinge aus lange belagerten Orten in Sicherheit gebracht worden. Nach übereinstimmenden Berichten des staatlichen Fernsehens, der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte und Medienvertretern der Hisbollah-Miliz verließen etwa 45 Busse mit 3000 Menschen die von Rebellen belagerten Dörfer Al-Fua und Kefraja in der nordwestlichen Provinz Idlib in Richtung Aleppo. Umgekehrt fuhren elf Busse aus Al-Sabadani, das in der Nähe der Hauptstadt Damaskus liegt, Richtung Norden ab. Das Dorf ist von Regierungstruppen umzingelt, wie die Hisbollah berichtete.

Vergangene Woche hatten der Iran und Katar ein Abkommen zwischen Regierung und Rebellen vermittelt. Es sieht vor, dass Unterstützer von Syriens Präsident Baschar al-Assad aus den belagerten Städten Fua und Kafraja in Gebiete unter Regierungskontrolle gebracht werden. Im Gegenzug sollen überwiegend sunnitische Oppositionelle die Orte Madaja und Sabadani nahe Damaskus verlassen und in die nordsyrische Provinz Idlib umgesiedelt werden. Die Provinz wird überwiegend von Rebellen kontrolliert. Kritiker bezeichnen das Abkommen als Zwangsumsiedlung.

pab/se (ape, afp, dpa, rtr)