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Waffenruhe für Syrien gefordert

31. Oktober 2012

Syrien-Sondervermittler Brahimi und Chinas Außenminister Yang haben die syrischen Konfliktparteien zu einer neuerlichen Waffenruhe aufgerufen. In Syrien selbst gehen die Kämpfe aber unvermindert weiter.

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Der UN-Gesansdte Lakhdar Brahimi und Chinas Außenminister Yang Jiechi (Foto:dapd)
China Syrien Bürgerkrieg Lakhdar Brahimi in PekingBild: dapd

Syrien-Sondervermittler Lakhdar Brahimi redete Klartext in Peking - soweit ein diplomatischer Gesandter dies überhaupt kann: "China kann eine aktive Rolle bei der Lösung der Krise in Syrien spielen", sagte er während eines Besuchs in Peking. China und Russland hatten zuvor im UN-Sicherheitsrat bislang drei Versuche blockiert, Druck auf den syrischen Machthaber Baschir al-Assad auszuüben.

Chinas Außenminister Yang Jiechi versuchte, Brahimi zumindest rhetorisch entgegenzukommen. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte ihn mit den Worten: "Eine politische Lösung ist der einzig praktikable Ausweg." Brahimi hatte zuvor Gespräche in Moskau geführt und die Lage in Syrien dort als "sehr gefährlich" beschrieben.

Viele Tote bei immer neuen Kämpfen

Brahimi hatte vor dem islamischen Opferfest erreicht, dass die Konfliktparteien einer viertägigen Waffenruhe zustimmen. Umgesetzt wurde sie von den Beteiligten aber nicht. Immer wieder kam es zu Kämpfen zwischen der Armee von Staatspräsident Baschar al-Assad und Kämpfern der Opposition. Nach Angaben von Aktivisten wurden zwischen Freitag vergangener Woche und Montag mehr als 400 Menschen getötet.

Auch in Deutschland herrscht Sorge um den Libanon. Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte in Berlin, es müsse alles dafür getan werden, damit das Land stabil bleibe und ein Übergreifen der Syrienkrise verhindert werde. Der Anschlag vom 19. Oktober habe gezeigt, "wie fragil" die Lage im Land sei. An diesem Tag war der syrienkritische Chef des libanesischen Polizeigeheimdiensts, Wissam al-Hassan, bei einem Bombenanschlag getötet worden. In der Folge des möglicherweise von Syrien lancierten Attentats kam es zu Straßenkämpfen zwischen Anhängern von Regierung und Opposition.

Explosion am Pilgerschrein

In Syrien gehen die Gefechte unterdessen mit unverminderter Härte weiter. Allein fünf Erwachsene und drei Kinder wurden bei der Explosion einer Bombe unweit des Schreins der Sajjida Seinab in Damaskus getötet. Der Schrein ist ein Pilgerziel für schiitische Muslime.

Im Umland der Hauptstadt griffen Kampfpiloten nach Angaben der Opposition mehrere Ortschaften an. Bei heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Aufständischen in den Provinzen Idlib und Aleppo soll es auf beiden Seiten zahlreiche Opfer gegeben haben.

uh/qu (dapd, afp)