1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Wahl bei angespannter Sicherheitslage

8. Februar 2017

In Somalia hat die Präsidentenwahl begonnen. Aus Angst vor Terror findet die Wahl im hochgesicherten Flughafen von Mogadischu statt. Nicht das Volk, sondern die Abgeordneten stimmen ab - überschattet von Gewalt.

https://p.dw.com/p/2XAOD
Somalische Abgeordnete bei der Präsidentschaftswahl
Bild: Reuters/F. Omar

Unter stark verschärften Sicherheitsvorkehrungen hat die Wahl eines neuen Präsidenten in Somalia begonnen. Zum Beginn der Abstimmung waren 328 der 329 stimmberechtigten Parlamentsabgeordneten anwesend. Aus Sicherheitsgründen findet die Wahl in einer Halle des Flughafens der Hauptstadt Mogadischu statt, die von Hunderten von Soldaten der Afrikanischen Union (AU) bewacht wird. Der Flugverkehr wurde deshalb vorläufig eingestellt. Bereits am Vortag wurde Mogadischu von Hunderten somalischen Soldaten der AU abgeriegelt, um Anschlägen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab vorzubeugen.

Eigentlich sollte der Präsident durch die Bevölkerung gewählt werden, wegen der vorherrschenden Unsicherheiten wurde das auf das Jahr 2020 verschoben.

Terror überschattet die Wahl

Der Wahltag begann mit einem Angriff auf ein Hotel in der teilautonomen Region Puntland im Norden des Landes, bei dem sechs Menschen getötet wurden. Dahinter wird die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab vermutet. Auf deren Konto geht auch ein Angriff am Vortag der Abstimmung. Islamistische Terroristen von Al-Shabaab hatten mehrere Mörsergranaten in der Hauptstadt Mogadischu abgefeuert. Die Granaten schlugen nahe dem Flughafengelände ein. Mehrere Mörser waren auch gegen den Stützpunkt der Friedenstruppen der Afrikanischen Union (AU) am Rande der Stadt gerichtet.

Präsident Mohamud will sein Amt verteidigen

Neben dem amtierenden Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud bewerben sich 20 weitere Kandidaten. Zu den Herausforderern mit den größten Erfolgsaussichten zählen der scheidende Ministerpräsident Omar Abdirashi Ali Sharmake, der frühere Regierungschef Mohamed Abdullahi Farmajo und der einstige Präsident einer Übergangsregierung, Sharif Sheikh Ahmed. Erzielt keiner der Kandidaten mindestens zwei Drittel der Stimmen, kommt es zu einer Stichwahl.

Zahlreiche Somalier schreiben der Wahl einen großen symbolischen Wert zu. Mehr als zwei Jahrzehnte gab es in dem Land am Horn von Afrika keine funktionierende Zentralregierung. Mohamud wurde 2012 erstmals vom Parlament zum Präsidenten gewählt.

vk/sti (dpa, ap)