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Verluste für Südafrikas Regierungspartei

4. August 2016

Südafrikas Präsident Zuma droht eine Pleite bei den Kommunalwahlen. Ersten Hochrechnungen zufolge musste die Regierungspartei ANC herbe Verluste einstecken. Die Auszählung dauert noch an.

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Südafrika Wahlen Wahlkampagne (Foto: Getty Images/AFP/M. Longari)
Bild: Getty Images/AFP/M. Longari

Das Endergebnis der südafrikanischen Kommunalwahlen wird frühestens am Freitag erwartet. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass der regierende Afrikanische Nationalkongress (ANC) Verluste hat hinnehmen müssen. Das teilten die Wahlbehörden nach der Auszählung von gut zwei Dritteln der Stimmen mit. Demnach kam der ANC landesweit auf 53,4 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl vor fünf Jahren erreichte er noch 61,9 Prozent. Auf dem zweiten Platz lag die größte Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) mit 27,7 Prozent.

Wechsel in den Metropolen wahrscheinlich

Zwar liegt der ANC mehrheitlich vor der Opposition, doch in Südafrikas Hauptstadt Pretoria sowie in der Wirtschaftsmetropole Johannesburg zeichnete sich ein enges Rennen zwischen dem ANC und der DA ab. Im Küstenort Port Elizabeth lag die größte Oppositionspartei nach der Auszählung von mehr als drei Vierteln der Stimmen mit zwölf Prozentpunkten vorn. Nach Einschätzungen von Beobachtern wäre das der erste herbe Rückschlag für den regierenden ANC seit dem Ende des Apartheid-Regimes.

Der ANC sowie Präsident Jacob Zuma stehen wegen Korruptionsskandalen und fortbestehender Missstände im Land in der Kritik. Die Arbeitslosenquote in Südafrika liegt bei 27 Prozent, das Wirtschaftswachstum stagniert. Deshalb galten die Kommunalwahlen auch als Stimmungstest für die nächste Parlamentswahl 2019. Der deutliche Verlust an Unterstützung für die Regierungspartei in diesen Gegenden könnte ein Wendepunkt in der Gesellschaft markieren und das Ein-Parteien-System des Landes umkrempeln. Der Verlust größerer Städte sowie der mögliche Zwang zur Bildung von Koalitionen könnten dem ANC nun einen kräftigen Dämpfer geben.

Zu der Wahl am Mittwoch hatte sich eine Rekordzahl von 26,3 Millionen Wählern registrieren lassen. Erstmals trat auch die linke Partei Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit (EFF) des früheren ANC-Jugendführers Julius Malema an. Den Teilergebnissen zufolge erreichte sie landesweit acht Prozent der Stimmen.

pab/kle (afp, dpa, rtr)