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Sharif vor der dritten Amtszeit

12. Mai 2013

14 Jahre nach seinem Sturz durch das Militär steht Ex-Premier Sharif vor einem Triumph. Laut Prognosen hat seine Muslimliga die Parlamentswahl klar gewonnen. Gespräche zur Regierungsbildung haben bereits begonnen.

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Nawaz Sharif spricht in Lahore (Foto: AP Photo/K.M. Chaudary)
Bild: picture alliance/AP Photo

Die Prognosen mehrerer Fernsehsender sehen Nawaz Sharif und seine konservative Partei PML-N uneinholbar in Führung. An zweiter Stelle, aber weit dahinter, rangiert die Tehreek-e-Insaf (Bewegung für Gerechtigkeit/PTI) des Kricket-Stars Imran Khan. Die regierende Volkspartei PPP muss eine vernichtende Niederlage hinnehmen.

Das amtliche Endergebnis der Wahl vom Samstag und einen offiziellen Wahlsieger wird die Wahlkommission verkünden, die dafür maximal 14 Tage Zeit hat. Bislang gab sie die Ergebnisse aus 32 Wahlkreisen bekannt, von denen die PML-N 18 gewann.

Pakistan: Ex-Premier darf wieder regieren

Die Prognosen ergaben für Sharifs Partei mehr als doppelt so viele Mandate wie für PTI und Volkspartei zusammen. Für eine absolute Mehrheit dürfte es den Hochrechnungen zufolge aber nicht reichen. Dafür werden mindestens 137 der 272 zur Wahl stehenden Mandate benötigt.

Vor schwierigen Verhandlungen

Allerdings kann Sharif, der in den 90er Jahren schon zweimal Regierungschef war, mit kleineren Parteien oder unabhängigen Abgeordneten eine Koalition bilden. Ein Sprecher der PML-N teilte mit, Sharif stehe bereits mit einzelnen unabhängigen Abgeordneten im Gespräch.

Die PTI hatte vor der Wahl angekündigt, nicht für eine Koalition mit etablierten Parteien zur Verfügung zu stehen.

Nur wenige Stunden nach Beginn der Auszählung hatte sich Sharif zum Sieger erklärt. Khan räumte die Niederlage seiner Partei ein. Eine offizielle Stellungnahme der PPP gab es zunächst nicht.

Konjunktur und Währung in dem südasiatischen Atomstaat schwächeln, regelmäßige Stromausfälle verärgern die Industrie. Ohne frische Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte das Land mit rund 180 Millionen Einwohnern bald pleite sein.

Trotzdem hatte Sharif im Wahlkampf eine neue Autobahn zwischen den Metropolen Lahore und Karatchi sowie den Start eines Hochgeschwindigkeitszuges versprochen.

Außenpolitisch stellte er die US-Militärstrategie gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida öffentlich infrage und warb für Friedensgespräche mit den pakistanischen Taliban. Zu den heftig umstrittenen US-Drohnenangriffen hatte er sich weit weniger kritisch geäußert als sein ärgster Wahlkonkurrent Imran Khan.

uh/nem (dpa,afp,rtr)