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Warnstreiks legen Flughäfen lahm

27. März 2014

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes weitet die Gewerkschaft Verdi die Kampfzone auf die Flughäfen aus. Dort streiken an diesem Donnerstag Hunderte Beschäftigte. Viele Flüge wurden annulliert.

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Anzeigetafel am Flughafen München (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Wer in Deutschland eine Flugreise geplant hat, muss sich auf erhebliche Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks aufgerufen, die an diesem Donnerstag in der Regel bis zum Ende der Frühschicht gegen 14 Uhr Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) dauern sollen.

Betroffen sind Beschäftigte der sogenannten Bodenverkehrsdienste, der Abfertigung, der Gepäckförderanlagen sowie von Instandhaltung und Wartung. Allein am Frankfurter Flughafen rechnet Verdi mit 1400 Streikteilnehmern. Gestreikt wird auch in München, Düsseldorf, Köln-Bonn, Stuttgart, Hamburg und Hannover. Verdi und andere Gewerkschaften fordern für die gut zwei Millionen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ein monatliches Lohnplus von 100 Euro sowie eine Gehaltssteigerung von 3,5 Prozent.

Annulliert!

Die Lufthansa strich vorsorglich bereits rund 600 Flüge, wie die größte deutsche Fluggesellschaft mitteilte. Sie und andere Airlines riefen Reisende auf, sich im Internet über den Flugstatus zu informieren, bevor sie zum Flughafen fahren. Frankfurts Flughafenbetreiber Fraport riet Passagieren annullierter Flüge gar von einer Anreise zum Flughafen ab. Reisende können alternativ die Züge der Deutschen Bahn nutzen. Die Bahn setze zusätzliche Mitarbeiter und Züge ein, teilte der Konzern mit.

Fluggesellschaften, Flughafenbetreiber und der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) kritisierten die Streiks. Verdi nehme bewusst in Kauf, dass unbeteiligte Menschen und Unternehmen zur Durchsetzung von Gewerkschaftsforderungen instrumentalisiert würden, so die Lufthansa. Der Streik zeige, dass das Rechtssystem unbeteiligte Dritte bei Streiks nicht genügend schütze. Der Tourismusverband sieht in den Streiks im Luftverkehr ein "Gift für die ohnehin mit geringen Margen arbeitende Branche".

Streikchaos steht bevor

Cockpit macht ernst

Schon bald könnten Flugreisenden neue Unannehmlichkeiten wegen Arbeitsniederlegungen drohen. Die Pilotenvereinigung Cockpit erklärte, nach der Urabstimmung der Piloten von Lufthansa und Germanwings müsse ab sofort mit Streiks gerechnet werden. Allerdings will Cockpit mögliche Streiks 48 Stunden zuvor ankündigen.

wa/qu (afp, dpa)