Warnung vor gefährlichen Produkten
Um Verbraucher zu schützen, hat die EU ein Schnellwarnsystem eingerichtet. Und es wird genutzt: Allein 2017 wurde dort mehr als 2200 mal wegen gefährlicher Produkte Alarm geschlagen - mit Folgen.
Der Alarm und die Folgen
Die europäischen Behörden alarmieren sich seit 2004 gegenseitig über ein Schnellwarnsystem, wenn irgendwo in der EU und drei weiteren beteiligten Ländern ein gefährliches Produkt entdeckt wird. Fast 4000 Rückrufaktionen, Verkauf- oder Importstopps folgten europaweit im vergangenen Jahr auf die Warnungen, wie die EU-Kommission am Montag berichtete. Das ist etwa so viel wie im Vorjahr.
Gefahr im Kinderzimmer
Am meisten sind die Kleinsten gefährdet, denn vor allem Spielzeuge wurde von der EU aus dem Verkehr gezogen. Fast jede dritte Meldung von gefährlichem Produkten (29 Prozent) betraf Spielzeug, gefolgt von Kraftfahrzeugen (20 Prozent) und Bekleidung (12 Prozent).
Nicht so harmlos, wie es aussieht
Unter den gemeldeten Spielsachen sind allein zehn sogenannte Fidget Spinner. Sie enthielten gefährliche Chemikalien oder Batterien, die von Kinder verschluckt werden könnten.
Von Verletzungen bis Atemnot
Nicht immer geht es harmlos aus. Bei den gemeldeten Risiken lagen im Jahr 2017 die Verletzungsgefahren an erster Stelle mit 28 Prozent. An zweiter Stelle lagen chemische Risiken (22 Prozent), gefolgt von Erstickungsgefahr durch Verschlucken.
Made in China
Mehr als die Hälfte der mangelhaften Produkte kamen im vergangenen Jahr aus China. Auch 2016 führten Waren "made in China" die Liste an.
Die Jäger
In Deutschland wurden die meisten gefährlichen Produkte entdeckt und gemeldet - nämlich rund 350. Dies hängt unter anderem mit der Größe des Marktes, dem Importvolumen und den Erfahrungswerten der Kontrolleure zusammen, heißt es dazu von der EU-Kommission.
Einfallstor Online-Handel?
Ein großes Problem ist, dass Verbraucher immer häufiger direkt in Drittländern über das Internet einkaufen. Bei solchen Käufen ist es schwierig sicherzustellen, das diese Produkte den Standards der EU entsprechen.
Händler sind gefordert
Inzwischen führt die EU daher Gespräche mit Online-Händlern wie Amazon, Ebay, dem chinesischen Unternehmen Alibaba oder der deutschen Otto-Gruppe. Sie sollen freiwillige Zusagen machen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. So könnten die Unternehmen zum Beispiel prüfen, welche Produkte auf der EU-Plattform gemeldet wurden, und dann mit den Anbietern in Kontakt treten.