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FAQ: Was sind Biodiversitätshotspots?

Gianna Grün6. Februar 2014

Wundervolle Landschaften, exotische Tiere, seltene Pflanzen: Einige Regionen beherbergen eine größere Vielfalt als andere und gelten daher als schützenswerter. Was macht einen Ort zu so einem “Biodiversitätshotspot”?

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A baobab tree in Madagascar (Photo: ileiry - Fotolia.com)
Ein Affenbrotbaum in Madagaskar - die Insel ist einer von 35 Biodiversitätshotspots.Bild: ileiry/Fotolia

Warum muss man überhaupt Biodiversitätshotspots definieren?

Die Antwort ist einfach und traurig zugleich: Die Menschen werden nicht in der Lage sein, alle Arten zu erhalten. Angesichts begrenzter (finanzieller) Ressourcen haben sich Experten darauf verständigt, dass es eine Strategie geben muss, mit vergleichsweise geringem Aufwand die größtmögliche Anzahl an Lebensformen zu schützen.

Was sind “Biodiversitätshotspots”?

Eine sehr hohe Anzahl an Arten und gleichzeitig eine starke Gefährdung des Lebensraums - das sind die beiden Kriterien, an denen gemessen wird, ob sich eine Region “Biodiversitätshotspot” nennen darf.

Natürlich gibt es etliche Orte, an denen viele Arten leben und wachsen. Um sich allerdings als Hotspot zu qualifizieren, müssen in diesen Regionen mehr als 0,5 Prozent (das entspricht etwa 1500 unterschiedliche Arten) aller bekannten Gefäßpflanzen “endemisch” sein. Das heißt, sie müssen hier von Natur aus wachsen und dürfen nicht eingeschleppt worden sein.

Wenn dieses Kriterium erfüllt ist, gilt es die nächste Hürde zu nehmen: Nur ein Ort, der als hochgradig bedroht eingestuft wird, kann ein Hotspot sein. Um als hochgradig bedroht eingestuft zu werden, muss die Region bereits mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Fläche eingebüßt haben. Tatsächlich haben alle Biodivierstätshotspots der Welt einmal 15,7 Prozent der Landoberfläche bedeckt - heute sind es nur noch 2,3 Prozent.

Fließt die Anzahl an Tierarten nicht in die Festlegung von Hotspots ein?

Nein, die Anzahl an dort lebenden Tierarten wird nicht berücksichtigt. Allerdings galt die Anzahl an Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien in den 1990er Jahren bei Experten mal als “Back-up-Kriterium”, heute allerdings nicht mehr. Insekten wurden dabei nicht zusätzlich untersucht, da die Forscher davon ausgingen, dass ihre Populationen stark mit dem Pflanzenvorkommen korrelieren.

Wo sind die Biodiversitätshotspots?

Derzeit gibt es 35 Regionen, die die oben genannten Kriterien erfüllen und deswegen “Biodiversitätshotspots” sind.

Wer entscheidet ob ein Ort ein Hotspot ist?

Wissenschaftler der Non-Profit-Organisation Conservation International (CI) haben eine Liste mit 35 Biodiversitätshotspots zusammengestellt. Die erste Version mit damals noch 25 Hotspots veröffentlichte die Organisation 1999. Sechs Jahre später (2005) wurde die Liste auf insgesamt 34 Hotspots erweitert. Der 35. kam 2011 dazu.

Neben CI haben andere Umweltorganisationen ähnliche Listen zusammengestellt: Der World Wildlife Fund (WWF) spricht von “Global 200 Ecoregions”, während Birdlife International eine Karte mit 218 “Endemic Bird Areas” veröffentlichte.

Obwohl diese Regionen zum Teil überlappen, wird der Begriff “Biodiversitätshotspot” für die Regionen verwendet, die von CI definiert wurden.

Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Biodiversitätshotspots aus?

Der Klimawandel bringt einige Ökosysteme aus dem Gleichgewicht - beispielsweise durch Temperaturänderungen oder Wasserknappheit. Steigende Meeresspiegel etwa bedrohen akut drei Hotspots: Die Karibischen Inseln, die Philippinen und Sundaland im Indischen Ozean. Abhängig vom genauen Anstieg, verlieren bis zu 300 einheimische Arten ihren Lebensraum.

Lasst uns zusammen ein Biodiversitäts-Album erstellen!

Wohnst Du in der Nähe eines der Biodiversitätshotspots auf unserer Karte? Oder hast Du mal einen besucht? Dann schicke uns einen Schnappschuss von diesem Ort! Wir sammeln alle Bilder auf einer interaktiven Karte, die euch ermöglicht, die Biodiversität der Welt in Fotos zu erkunden.

Um mitzumachen, sende das Bild an klimaonline (at) dw (dot) de, zusammen mit der Erklärung, dass Du das Bild selbst gemacht hast bzw. Dir die Rechte daran gehören und Du es der DW für dieses Projekt zur Verfügung stellst.