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Wawerzinek gewinnt Ingeborg-Bachmann-Preis

27. Juni 2010

Der deutsche Autor Peter Wawerzinek hat den 34. Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Der 1954 in der DDR geborene Autor erhielt die renommierte, mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung in Klagenfurt.

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Peter Wawerzinek im Porträt (Foto: dpa)
Peter Wawerzinek wurde 1958 in der damaligen DDR geborenBild: picture alliance/dpa

Der diesjährige Ingeborg-Bachmann-Preis geht an den deutschen Autor Peter Wawerzinek. Mit seinem autobiografischen Text "Ich finde Dich/Rabenliebe" überzeugte er sowohl die Jury als auch die Zuschauer beim Vorlesewettbewerb. Der 1954 in Rostock geborene Autor verarbeitet darin seine Kindheit in einem DDR-Waisenhaus, nachdem seine Eltern aus dem Land geflohen waren.

Auch Publikumspreis an Wawerzinek

Wawerzinek erhielt die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung am Sonntag (27.06.2010) im österreichischen Klagenfurt. Die siebenköpfige Jury unter Leitung des deutschen Schriftstellers Burkhard Spinnen entschied sich für Wawerzinek im zweiten Wahlgang. Vier der insgesamt fünf im Rahmen des Wettbewerbs vergebenen Auszeichnungen gingen in diesem Jahr an deutsche Autoren. Wawerzinek konnte mit seinen ergreifenden Erinnerungen nicht nur die Expertenjury, sondern auch die Zuhörer überzeugen, die ihm per Internetabstimmung den mit 7000 Euro dotierten Publikumspreis verliehen.

Die Preisträger von links: die Schweizerin Dorothee Elmiger (Kelag Preis), der Deutsche Aleks Scholz (Ernst Willner Preis), Peter Wawerzinek (Ingeborg Bachmann Preis) und die Deutsche Judith Zander (3sat Preis) (Foto: dpa)
Die Preisträger von links: die Schweizerin Dorothee Elmiger (Kelag-Preis), der Deutsche Aleks Scholz (Ernst-Willner-Preis), Peter Wawerzinek (Ingeborg-Bachmann-Preis) und die Deutsche Judith Zander (3sat-Preis)Bild: picture alliance/dpa

Den mit 10.000 Euro dotierten Kelag-Preis erhielt die Schweizerin Dorothee Elmiger für ihren Text "Einladung an die Waghalsigen", der mit 7500 Euro dotierte 3sat-Preis ging an die in Berlin lebende Judith Zander für ihren Romanauszug "Dinge die wir heute sagten". Der in Gera geborene und in Dublin lebende Aleks Scholz bekam für seinen Text "Google Earth" den mit 7000 Euro dotierten Ernst-Willner-Preis. Insgesamt hatten seit Donnerstag bei dem Vorlesemarathon 14 Autoren um den Preis konkurriert, darunter fünf Frauen. Neun der Bewerber kamen aus Deutschland, drei aus Österreich und zwei aus der Schweiz.

Ingeborg-Bachmann-Preis wird seit 1977 verliehen

Porträt von Jens Petersen (Foto: dpa)
Preisträger des vergangenen Jahres: Jens PetersenBild: dpa

Der Ingeborg-Bachmann-Preis gilt seit seiner Gründung 1977 als einer der renommiertesten Literaturpreise im deutschsprachigen Raum. Die "literarische Leistungsschau" ist nach der in der österreichischen Stadt Klagenfurt geborenen Dichterin Ingeborg Bachmann (1923-1973) benannt.

Der Preisträger wird jährlich in einem öffentlichen Wettbewerb ermittelt, bei dem in Klagenfurt die meist noch wenig bekannten Teilnehmer drei Tage lang vor einer Jury aus ihren unveröffentlichten Texten lesen. Die Jury aus neun Literaturwissenschaftlern, Autoren und Kritikern diskutiert im Anschluss ebenfalls vor Publikum oft kontrovers über die vorgestellten Texte.

Hauptpreis kommt aus Klagenfurt

Der mit 25.000 Euro dotierte Hauptpreis wird von der Stadt Klagenfurt gestiftet. Im vergangenen Jahr machte der deutsche Autor Jens Petersen mit seinem Roman "Bis dass der Tod" über Sterbehilfe in einer Liebesbeziehung das Rennen. Vier weitere Preise im Wert von insgesamt 29.500 Euro werden von deutschsprachigen Verlagen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und privaten Sponsoren finanziert.

Autorin: Annamaria Sigrist (dpa, ap, afp)
Redaktion: Herbert Peckmann