1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wegweisendes Urteil zu Polizeigewalt

14. Februar 2019

Ein kenianisches Gericht hat einen Polizeibeamten wegen Misshandlungen zum Tod verurteilt. Auch fünf weitere Beamte stehen wegen Polizeigewalt vor Gericht. Bislang wurden Polizisten für solche Straftaten selten bestraft.

https://p.dw.com/p/3DOuG
Kenia Nairobi Opposition Proteste Polizeigewalt
Polizeigewalt - ein großes Problem in Kenia (Symbolbild)Bild: picture alliance/AP Photo/B. Curtis

Die Unabhängige Kontrollbehörde für die Polizei in Kenia (IPOA), nannte das Urteil eine "Meilenstein-Entscheidung". Es unterstütze den Willen der IPOA, die Polizei in Kenia zu professionalisieren, hieß es in einer Mitteilung.

Der Fall

Das Opfer war im Dezember 2013 wegen des Vorwurfs häuslicher Gewalt auf die Polizeiwache gebracht worden. Der Mann soll versucht haben, sein Kind zu töten. Im Gewahrsam wurde er schwer misshandelt und starb kurze Zeit später. Der Pollizist war im Dezember für den Tod des Familienvaters schuldig gesprochen worden. Jetzt hat das Gericht das Strafmaß bekannt gegeben. Der Beamte, der die Tat bestritt, wird zum Tod verurteilt. Er hat zwei Wochen Zeit, in Berufung zu gehen.

Polizeigewalt - ein weit verbreitetes Problem

Am Donnerstag wurden zudem fünf weitere Beamte wegen des Todes eines sechs Monate alten Babys verurteilt. Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass die Polizisten während der Proteste nach der Präsidentenwahl 2017 das Baby bei einer Hausdurchsuchung auf den Kopf geschlagen haben. Das Mädchen starb drei Tage später im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Das Strafmaß für die Polizisten steht noch aus.

Todesstrafe in Kenia

Bis 2017 war die Todesstrafe in Kenia für den Tatbestand Mord vorgeschrieben. Seit 1987 wurde jedoch niemand mehr hingerichtet. Die Strafen werden meist in lebenslänglich umgewandelt. Dennoch werden weiter Todesurteile verhängt.

fab/jj (epd, rtre)