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Politik

Weiter Wirbel um Impfstoff von AstraZeneca

3. April 2021

Wegen neuer Thrombose-Fälle sind Impfungen mit dem Vakzin in den Niederlanden gestoppt worden. Großbritannien meldet sieben Todesfälle.

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Niederlande Houten | Impfzentrum: Ältere Menschen erhalten astraZenica und BioNTech / Pfizer Impfstoff
Impfzentrum im niederländischen Ort HoutenBild: Robin Utrecht/picture alliance

Die Niederlande haben die Impfung mit dem Präparat des Herstellers AstraZeneca vorläufig eingestellt. Zunächst hatte das Gesundheitsministerium am Freitag beschlossen, Personen im Alter unter 60 Jahren nicht mehr mit dem Präparat des britisch-schwedischen Herstellers zu impfen. Grund waren Fälle von schweren Nebenwirkungen bei Frauen.

Weil aber nach Impfungen von Frauen im Alter zwischen 25 und 65 Jahre fünf neue Fälle von Thrombose gemeldet wurden, entschieden die Gesundheitsämter nach Beratung mit dem Ministerium, das Präparat von AstraZeneca vorerst überhaupt nicht mehr zu verabreichen. Eine Person war gestorben. Es wird nach Angaben der Behörden noch untersucht, ob es einen Zusammenhang mit der Impfung gibt.

Der Impfstopp soll bis zum 7. April gelten. Bislang wurden in den Niederlanden rund 400.000 Personen mit dem Präparat von AstraZeneca geimpft.

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In Großbritannien sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden bislang mehr als 18 Millionen Menschen mit AstraZeneca geimpft worden. Sieben Menschen starben an Blutgerinnseln. Von 30 registrierten Thrombose-Fällen nach Verabreichung des Vakzins seien "sieben Betroffene leider verstorben", teilte die britische Arzneimittelbehörde (MHRA) mit. Die Untersuchungen der Thrombose-Fälle dauerten an.

Gleichwohl bekräftigte die MHRA, die Vorteile der Impfung überstiegen die Risiken "deutlich". Sie rief alle Briten auf, weiter zum Impfen zu gehen. In Deutschland werden Personen unter 60 Jahren vorerst nicht mehr mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft. Die Bundesregierung hatte am Dienstag beschlossen, das Vakzin nur noch an Menschen über 60 Jahren zu verimpfen. Hintergrund sind auch hier Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen.

uh/fab  (dpa, afp)