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Landgewinne für Boko Haram

4. September 2014

Boko Haram verbreitet weiter Angst und Schrecken. Die Menschen in Nigeria fürchten vor allem das brutale Vorgehen der Terrormiliz und ihre stetigen Landgewinne. Doch die Gruppe ist weiter auf dem Vormarsch.

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Boko Haram-Kämpfer laufen mit Gewehren durch die Straßen (Foto: Pius Utomi Ekpei/AFP/Getty Images)
Bild: Pius Utomi Ekpei/AFP/Getty Images

Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat nach Angaben nigerianischer Medien die Stadt Banki an der Grenze zu Kamerun eingenommen. Seit Anfang der Woche war es den Extremisten gelungen, mehrere Städte im Nordosten Nigerias zu besetzen, darunter Bama, die zweitgrößte Stadt des nördlichen Bundesstaates Borno. Damit wächst die Angst der Nigerianer vor einer kompletten Einnahme Bornos durch die Terrorgruppe.

Experten fürchten weitere Landgewinne

Nigerianische Terrorexperten warnten vor einem möglichen Angriff auf die nur 70 Kilometer entfernt liegende Regionalhauptstadt Maiduguri. "Wenn nicht schnell gehandelt wird, könnte Nigeria ein schneller Verlust weiter Teile des Landes drohen, ähnlich wie ISIS es in Irak vorgemacht hat", hieß es in einer Erklärung des Nigerianischen Sicherheitsnetzwerks (NSN), in dem sich Fachleute aus mehreren Ländern zusammengeschlossen haben. "Wenn Maiduguri fällt, handelt es sich um einen symbolischen und strategisch bedeutenden Sieg." Dieser könne zu weiteren Offensiven in den Nachbarregionen Yobe und Adamawa sowie in Kamerun führen, argumentierte das Netzwerk.

Nigerianische Flüchtline tragen Blätter über ihren Köpfen; in einem Flüchtlingslager in Bama, Nigeria
Tausende mussten aus Bama fliehenBild: Reuters/S.Ini

Vorgehen wie IS

Seit Anfang des Jahres sind bei Anschlägen der Boko Haram vor allem im Nordosten Nigerias Tausende Menschen getötet worden. Ziel der Extremisten ist nach eigenen Angaben die Errichtung eines Kalifats im Norden Nigerias. Das katholische Missionswerk Missio verglich das Vorgehen der Terrormiliz mit dem der Gruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. Der Priester John Bogna Bakeni spricht von einem "sorgfältig geplanten und organisierten Genozid an der überwiegend christlichen Bevölkerung." Inzwischen befinden sich mehr als 80.000 Menschen auf der Flucht.

USA besorgt

Die Vereinigten Staaten äußerten der nigerianischen Regierung gegenüber ihre Befürchtungen. "Wir sind sehr besorgt über die Einnahme Bumas und die Aussicht auf einen Angriff auf Maiduguri, der einen ungeheurer Verlust für die Zivilbevölkerung bedeuten würde" äußerte sich die stellvertretende US-Außenministerin Linda Thomas-Greenfield bei einem Besuch der nigerianischen Hauptstadt Abuja.

nin/mak (afpe, kna, epd)