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Milchskandal weitet sich aus

18. September 2008

Vier tote Säuglinge, 6250 erkrankte Kinder und weitere vergiftete Milchprodukte. Der Skandal in China zieht immer weitere Kreise. Die Weltgesundheitsorganisation fordert Aufklärung von China.

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Baby liegt auf Matte (Quelle: AP)
Eines der erkrankten BabysBild: AP

Nachdem bereits vier Säuglinge an verseuchtem Pulver starben, wurde die Industriechemikalie Melamin nun auch in gewöhnlicher Flüssigmilch und weiteren Produkten wie Joghurt und Eis gefunden. In Fernsehberichten hieß es, dass die Waren der drei größten Milchproduzenten Chinas betroffen seien - darunter auch diejenigen des in Hongkong ansässigen Olympia-Lieferanten Yili. Das Unternehmen hatte am Mittwoch betont, die zu den Sportveranstaltungen gelieferten Milchprodukte seien sicher gewesen.

WHO: War es Absicht oder Unkenntnis?

Mann vor Podium (Quelle: AP)
Der Sanlu Konzern ist einer der Milchproduzenten, die in der Kritik stehen. Firmen-Chef Zhang Zhenling stellt sich der PresseBild: AP

Nach jüngsten Behördenangaben erkrankten bisher knapp 6.250 Kinder durch das vergiftete Milchpulver. Rund 20 Personen wurden festgenommen. Die Weltgesundheitsorganisation forderte China zu einer energischen Aufklärung des Skandals auf. Peking müsse herausfinden, ob es Absicht oder Unkenntnis gewesen sei, dass die Öffentlichkeit erst Monate nach dem ersten Auftreten von Krankheitsfällen bei Babys von dem verseuchten Pulver erfuhr, so ein WHO-Vertreter.

Melamin wird eigentlich zur Herstellung von Plastik und Klebstoffen verwendet. Bauern und Betriebe hatten die Chemikalie jedoch der Milch beigefügt, um bei dieser einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. (sti)