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Heißester Juni seit Menschengedenken

3. Juli 2019

Die Welt hat einen neuen Hitzerekord erlebt: Der vergangene Monat war der heißeste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In Europa lagen die Durchschnittstemperaturen zwei Grad über dem Normalbereich.

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Die Hundstage begannen in Calais und vielen anderen Orten einen Monat zu früh
Die Hundstage begannen in Calais und vielen anderen Orten einen Monat zu frühBild: picture-alliance/Photopqr/Voix du Nord/Maxppp

Der Hitzerekord von 2016 ist Geschichte: Der vergangene Monat war weltweit durchschnittlich 0,1 Grad Celsius heißer als der Juni vor drei Jahren. Das berichtete der Copernicus-Klimawandeldienst (Copernicus Climate Change Service, C3S) in Brüssel. Auch in Europa erreichten die Durchschnittstemperaturen demnach Höchstwerte. Sie lagen um rund zwei Grad über dem definierten Normalbereich. Als Referenzperiode zählt der Dienst die Jahre 1981 bis 2010. Nehme man als Vergleichszeitraum die Jahre 1850 bis 1900, sei die Temperatur im Juni in Europa im Schnitt sogar rund drei Grad höher gewesen, so der Copernicus-Dienst. Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union, das sich zu einem Großteil auf Satellitendaten stützt. 

Das Strandbad Müggelsee in Berlin
Das Strandbad Müggelsee in BerlinBild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Die Hitzewelle in der vergangenen Woche sorgte in Europa für neue Rekordtemperaturen in mehreren Ländern und trieb die Durchschnittswerte weiter nach oben. In Deutschland, Frankreich, Nordspanien und Italien lagen die Temperaturen rund zehn Grad höher als sonst. In Frankreich wurde am Freitag mit 45,9 Grad der höchste Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen.

"Unsere Daten zeigen, dass die Temperaturen im Südwesten Europas vergangene Woche unnormal hoch waren", sagte Jean-Noël Thépaut, Leiter des Copernicus-Dienstes. "Selbst wenn dies außergewöhnlich war, ist es wahrscheinlich, dass wir wegen des Klimawandels in Zukunft öfter solche Ereignisse erleben werden." Allerdings ist der Copernicus-Dienst zurückhaltend, wenn es darum geht, die jüngste Hitzewelle in einen direkten Zusammenhang mit der Erderwärmung zu setzen. 

Wie hier nahe dem spanischen Toledo brachen vielerorts Waldbrände aus
Wie hier nahe dem spanischen Toledo brachen vielerorts Waldbrände ausBild: Reuters/J. Medina

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war der vergangene Monat auch in Deutschland der wärmste und zudem sonnigste Juni seit Beginn flächendeckender Messungen. Hier war der Unterschied zum Juni-Normalwert demnach sogar noch größer als in Europa. Mit im Schnitt 19,8 Grad Celsius habe die Temperatur um 4,0 Grad über dem Wert des Zeitraums 1981 bis 2010 gelegen, teilte der DWD Ende Juni mit. Deutschland erwärmt sich generell schneller als die Erde im Durchschnitt. 

stu/wa (dpa, afp)