1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Weltweit weniger Anschläge

1. August 2012

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der terroristischen Angriffe nach US-Angaben auf das niedrigste Niveau seit 2005 gefallen. Das Netzwerk Al Kaida sehen die Experten aus Washington im Niedergang.

https://p.dw.com/p/15hQx
Bombenanschlag auf eine katholische Kirche an Weihnachten 2011 n Nigeria (Foto:AP/dapd)
Bild: Picture-Alliance/dpa

Insgesamt hätten Terroristen 2011 rund um den Globus knapp 10.300 Anschläge verübt, nach gut 11.600 im Jahr zuvor, heißt es im jährlichen Bericht des US-Außenministeriums zu den weltweiten Terrorgefahren. Bei den Anschlägen seien rund 12.500 Menschen getötet worden, gut 600 weniger als 2010.

Die Mehrzahl der Terrorangriffe ereignete sich dem Report zufolge erneut im Nahen Osten sowie in Südasien, wobei allein in Afghanistan, Pakistan und im Irak etwa 64 Prozent der weltweiten Fälle gezählt wurden. Gegen den globalen Trend nahm der Terrorismus in Afrika zu. Fast 1000 Anschlägen registrierten die Experten der US-Regierung. Ein bedeutender Teil davon gehe auf das Konto der islamistischen Sekte Boko Haram, die in Nigeria vor allem Christen in Nigeria terrorisiert  (Artikelbild).

Gefahr durch Al-Kaida-Ableger

Das radikal-islamische Terrornetzwerk Al Kaida verliert nach Feststellung des State Department seit der Tötung seines Anführers Osama bin Laden durch eine US-Spezialeinheit vor gut einem Jahr zunehmend an Bedeutung. Dieser Prozess des Niedergangs der Al-Kaida-Keimzelle in Afghanistan und Pakistan sei nur schwer umzukehren. Wachsende Gefahren gingen jedoch von den Al-Kaida-Ablegern auf der Arabischen Halbinsel und in Nordafrika aus. Auch im Irak seien Al-Kaida-Anhänger trotz schwerer Verluste weiter "widerstandsfähig" und würden sich nach Syrien orientieren, um dort während des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad Fuß zu fassen, heißt es in dem US-Report.

Scharfe Kritik wird in dem Terrorismusbericht am Iran geübt. Das Land sei der "führende Geldgeber für terroristische Aktivitäten in der Welt". Teheran unterstütze militante Gruppen überall im Nahen Osten. Dabei versuche die iranische Regierung, die "ungewissen politischen Bedingungen" in der Umbruchzeit des Arabischen Frühlings für sich zu nutzen. Teheran liefert dem Bericht zufolge Waffen an die Hamas und andere radikale Palästinensergruppen sowie die Hisbollah-Miliz im Libanon. Außerdem hätten die iranischen Revolutionsgarden Taliban-Kämpfer in Afghanistan ausgebildet.

wl/SC (dpa, afp, rtr)