1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Katastrophe

Weltweite Bestürzung über Brand in Notre-Dame

16. April 2019

Staats- und Regierungschefs sowie Würdenträger auf der ganzen Welt drücken angesichts der Zerstörung der Pariser Kathedrale Notre-Dame ihre Anteilnahme aus. Einer bewies mangelndes Feingefühl.

https://p.dw.com/p/3GqQu
Frankreich, Paris: Brand in der Kathedrale Notre Dame
Bild: picture-alliance/dpa/T. Camus

"Es tut weh, diese schrecklichen Bilder der brennenden Notre-Dame zu sehen", ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel über ihren Sprecher mitteilen. Er fügte hinzu: "Notre-Dame ist ein Symbol Frankreichs und unserer europäischen Kultur. Mit unseren Gedanken sind wir bei den französischen Freunden."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnerte an die Einsatzkräfte, "die hoffentlich bei ihrer wichtigen und selbstlosen Arbeit unverletzt bleiben". Steinmeier drückte seine Hoffnung aus, "möglichst viele Teile des reichen kulturellen Erbes" erhalten zu können. 

Der Vatikan reagierte bestürzt. "Der Heilige Stuhl hat die Nachricht des entsetzlichen Brandes, der die Kathedrale von Notre-Dame, Symbol der Christenheit in Frankreich und der Welt, verwüstet hat, mit Schock und Trauer aufgenommen", erklärte Papst-Sprecher Alessandro Gisotti.

Frankreich, Paris: Brand in der Kathedrale Notre Dame
Fassungslos und ungläubig beobachten Menschen in Paris, wie das Feuer weite Teile der Kathedrale Notre-Dame zerstörtBild: Getty Images/AFP/E. Feferberg

"Notre-Dame gehört der ganzen Menschheit. Welch' trauriger Anblick." schrieb EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Er habe minütlich die Entwicklungen zu dem Brand verfolgt. "Notre-Dame von Paris ist Notre-Dame von ganz Europa", hieß es bei EU-Ratspräsident Donald Tusk. Am Tag nach dem Brand rief er alle EU-Mitgliedsstaaten zur Hilfe beim Wiederaufbau auf.  

Aus etlichen europäischen Staaten äußerten Staats- und Regierungschefs ihre Bestürzung und ihr Mitgefühl. Auch Staaten wie Libanon, Japan, Südkorea, die Philippinen und Kanada drückten ihre Solidarität aus.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte, er sei geschockt von den Bildern aus Paris. Notre-Dame sei ein einzigartiges Weltererbe-Juwel. Die Chefin der UN-Kulturorganisation UNESCO, Audrey Azoulay, sagte zu Reportern, ihre Organisation sei schon mit dem Kulturministerium und der Kirche in Kontakt. "Wir brauchen eine sehr schnelle Beurteilung der Schäden." Es müssten rasch "strategisch wichtige Entscheidungen getroffen werden". Die UNESCO stehe an der Seite Frankreichs, um dieses unbezahlbare Kulturerbe zu retten und wieder aufzubauen.

Trump gibt Empfehlung

Auch US-Präsident Donald Trump zeigte sich entsetzt. Bei einem Besuch im US-Bundesstaat Minnesota sagte er, die Kathedrale sei einer der größten Schätze auf der Welt, großartiger als fast jedes Museum auf der Welt. "Sie ist Teil unserer Kultur. Sie ist Teil unseres Lebens." Es gebe wahrscheinlich keine andere Kathedrale wie diese auf der Welt. Später äußerte sich Trump auch via Twitter. Dort empfahl er den Einsatz von Löschflugzeugen und gab den Hinweis: "Schnell handeln!" 

Hunderte Feuerwehrleute täten alles, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, schrieb daraufhin die französische Generaldirektion für zivile Sicherheit, ohne sich direkt auf Trump zu beziehen. "Alle Mittel werden genutzt, außer Löschflugzeugen, da diese zum Einsturz der gesamten Kathedrale führen könnten."

Auch Trumps Amtsvorgänger Barack Obama und Bill Clinton äußerten sich. Clinton erinnerte sich an seinen ersten Besuch von Notre-Dame vor 50 Jahren. Dieser und jeder weitere Besuch habe ihn mit Ehrfurcht erfüllt. Obama richtete den Blick nach vorne: "Es liegt in unserer Natur zu trauern, wenn wir sehen, wie Geschichte verlorengeht." Aber es liege auch in unserer Natur, für die Zukunft einen starken Wiederaufbau zu schaffen. Dazu veröffentlichte er ein Bild, das seine Familie im Jahr 2009 in der Kathedrale zeigt.

ust/stu (afp, epd, dpa, Twitter)