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Sieben Jahre Hitze

19. Januar 2022

Temperaturen in Kanada wie in der Sahara - die Welt erlebte 2021 wieder ein heißes Jahr. Die Folgen des Klimawandels haben verheerende Auswirkungen auf jedem Kontinent.

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Trockenes Land
Hitze und Dürre in Afrika ist nichts UngewöhnlichesBild: Getty Images/AFP/S. Diallo

Das vergangene Jahr war eines der sieben wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wie die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf berichtete. Die hohen Temperaturen kamen demnach 2021 zustande, obwohl das Jahr durch La Niña geprägt war. Dieses alle paar Jahre auftretende Wetterphänomen drückt die globale Durchschnittstemperatur, weil sich dabei die oberen Wasserschichten des tropischen Ostpazifiks anomal stark abkühlen.

Das Jahr 2021 werde durch eine Rekordtemperatur von nahezu 50 Grad in Kanada, außergewöhnliche Regenfälle, tödliche Überflutungen in Asien und Europa sowie Dürren in Teilen Afrikas und Südamerikas in Erinnerung bleiben, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Hitzewerte im vergangenen Sommer in Kanada kämen Verhältnissen in der algerischen Sahara gleich. Die Folgen des Klimawandels und wetterbezogene Risiken hatten laut dem Generalsekretär spürbare und verheerende Auswirkungen auf jedem Kontinent.

Kanada Hitzewelle an Westküste
Die Hitzewelle in Kanada im Juni 2021 löste zahlreiche Waldbrände ausBild: BC Wildfire Service/AFP

Klimaziele von Glasgow nicht ausreichend

Die globale Durchschnittstemperatur lag 2021 bei etwa 1,11 Grad über dem Niveau von 1850 bis 1900. Das bisherige Rekordjahr war 2016 mit rund 1,2 Grad über dem vorindustriellen Niveau, dicht gefolgt von 2019 und 2020. Die WMO betont, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Jahren teils so gering sind, dass eine genaue Reihenfolge kaum festzulegen ist.

Die Temperatur sei aber nur ein Indikator von mehreren für den Klimawandel, ergänzte Taalas. Hinzu kämen etwa die Treibhausgas-Konzentration, Wärmegehalt und pH-Wert der Ozeane, die durchschnittliche Meereshöhe und die Ausdehnung der Gletschermassen und des Polareises.

Im Klimapakt von Glasgow haben die Länder der Welt im November bekräftigt, die Erderhitzung bei 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit stoppen zu wollen. Bislang reichen die Klimaschutzmaßnahmen dafür jedoch bei weitem nicht aus.

Die WMO betrachtet für ihre Statistik der wärmsten Jahre die Daten von sechs führenden Institutionen. Darunter sind die US-Klimabehörde NOAA und der Copernicus-Klimawandeldienst der EU. NOAA hatte 2021 als sechstwärmstes Jahr eingeordnet.

fab/as (dpa, kna)