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Wer wählte was?

29. September 2009

Bei der Bundestagswahl hat sich der Trend bestätigt, der schon seit einigen Jahren zu beobachten ist: die kleinen Parteien legen zu, die großen Volksparteien verlieren an Zuspruch.

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Wählerinnen im brandenburgischen Spreewald (Foto: dpa)
Wählerinnen im brandenburgischen SpreewaldBild: dpa

Am meisten profitierte diesmal die FDP. Sie konnte vor allem Wähler von der CDU/CSU ansprechen. Mehr als eine Million Unionswähler gaben diesmal den Liberalen ihre Stimme. Hinzu kamen eine halbe Million SPD-Wähler, die sich am Sonntag (27.09.2009) für die FDP entschieden. Linke und Grüne legten ebenfalls zu.

Die Grünen waren außerdem die einzige Partei, die Nichtwähler von sich überzeugen konnten, während vor allem die beiden großen Parteien (CDU/CSU und SPD) fast drei Millionen Wähler an das Lager der Nichtwähler verloren. 1,86 Millionen SPD-Wähler und fast eine Million Unions-Wähler blieben der Wahlurne am Sonntag fern. Rund zwei Millionen SPD-Wähler entschieden sich diesmal für die Linke (1,22 Millionen) und die Grünen (890.000).

Bündnis 90/Die Grünen haben zwar ihr Wahlziel, drittstärkste Kraft zu werden, bei weitem verfehlt, aber sie konnten in allen Altersgruppen und in allen Bevölkerungsschichten leicht zulegen. Überdurchschnittlich konnten sie bei den Jungwählern und dort vor allem bei jungen Frauen mit hoher Bildung hinzugewinnen. Auch bei den Beamten schnitten die Grünen gut ab.

FDP überzeugte in allen Bevölkerungsschichten

Die FDP legte in allen Bevölkerungsgruppen zu, besonders deutlich in den Altersgruppen zwischen 25 und 59 Jahren und bei den Selbständigen. Nur Arbeitslose und Gewerkschaftsmitglieder fühlen sich von den Liberalen nicht angesprochen.

Die Linkspartei verbesserte sich gleichmäßig in allen Altersgruppen. Sie konnte vor allem bei den Arbeitern punkten und wurde bei den Arbeitslosen sogar stärkste Kraft noch vor der SPD.

SPD büßte vor allem bei jungen Wählern ein

Die Sozialdemokraten dagegen haben bei allen Alters- und Bevölkerungsgruppen verloren. Besonders hoch fielen ihre Verluste bei der jüngeren Generation aus. Bei den Jungwählern büßten sie 21 Prozentpunkte ein.

Überdurchschnittliche Einbußen mussten sie auch bei der klassischen sozialdemokratischen Klientel hinnehmen, den Arbeitern, Angestellten und Gewerkschaftsmitgliedern. Am wenigsten sprach die SPD die Selbständigen und die katholischen Wähler an.

Die Union musste bei allen Altersgruppen leichte Verluste hinnehmen, am stärksten bei den 45- bis 59-Jährigen. Dennoch blieb sie in diesen Altersgruppen und bei den Jungwählern die stärkste Kraft. Ihren höchsten Stimmenanteil erzielten CDU/CSU bei den über 60-jährigen Frauen, den katholischen Wählern und den Rentnern.

Autor: Bettina Marx

Redaktion: Naima El Moussaoui