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Teure Fußball-Brüste

10. Juli 2007

Das Trikot-Sponsoring bricht alle Rekorde. Uli Hoeneß gibt sich plötzlich zahm. Und Bernd Schuster zahlt für seinen Traum-Job bei Real. Die Fußballnachrichten.

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Gazprom sponsert Schalke 04
Gazprom sponsert Schalke 04Bild: picture-alliance/dpa

Polens Premier entschuldigt sich für Legia-Rowdies

Polens Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski hat sich bei Litauens Ministerpräsident Gediminas Kirkilas offiziell für die von polnischen Fußball-Rowdies provozierten Ausschreitungen in Litauens Hauptstadt Vilnius entschuldigt. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union UEFA wird sich am Mittwoch (11.7.2007) mit den Vorfällen beim UI-Cup-Spiel zwischen Vetra Vilnius und Legia Warschau befassen und Sanktionen verkünden. Das Hinspiel der zweiten Runde war zur Halbzeit beim Stand von 2:0 für Vilnius abgebrochen worden, nachdem einige der etwa 2500 mitgereisten Legia-Fans angefangen hatten, Polizisten mit Eisenstangen und Steinen zu attackieren. Die Ordnungshüter hatten daraufhin Wasserwerfer sowie Tränengas eingesetzt.

Zahmer Hoeneß

Auf dem Platz bläst der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München zum Generalangriff, abseits des Rasens will Uli Hoeneß dagegen weniger die Säbel rasseln lassen. "Ich finde, dass ich schon seit Jahren keine Attacke mehr fahre. Das ist ein Klischee, das einem immer anhängt. Ich werde mich in diesem Jahr noch mehr zurücknehmen", kündigte der Bayern-Manager am Dienstag das endgültige Ende der "Abteilung Attacke" an. Beim Trainingslager in Donaueschingen gab der Münchner Macher zudem bekannt, dass man die Zusammenarbeit mit dem 74er-Weltmeister Paul Breitner ausbauen wolle. Der 55 Jahre alte ehemalige Bayern-Profi soll den Vorstand der FC Bayern AG in den kommenden zwei Jahren bei Transfers beraten und Spieler beobachten.

Trikotsponsoring schlägt alle Rekorde

Die Brust der Fußball-Profis wird immer wertvoller. Vor der in einem Monat beginnenden Saison 2007/2008 hat die Eliteliga beim Trikotsponsoring eine Rekordmarke erreicht. Ein Jahr nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft in Deutschland nehmen die Vereine in diesem Geschäftsfeld so viel Geld ein wie nie zuvor. Bei entsprechenden Erfolgen fließen bis zu 122,7 Millionen Euro in die Kassen der 18 Clubs. Wie eine Erhebung der Deutschen Presse- Agentur (dpa) ergab, entspricht dies einem Plus von gut 15 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (107,4). Allein Bayer Leverkusen steht noch ohne Trikotsponsor da, wirbt stattdessen für die "BayArena". Wolfgang Holzhäuser ist aber nicht in Sorge. "Durch den Kooperationsvertrag mit 'Sportfive' bekommen wir Garantiebeträge, die uns in die Lage versetzen, ohne Hast und Eile einen geeigneten Partner zu suchen. Wir nagen aber auch so nicht am Hungertuch", versicherte der Geschäftsführer. Sobald die Rheinländer fündig werden, dürfte die 130-Millionen-Euro-Marke geknackt sein.

FIFA beschließt neue Entwicklungsprogramme

Die Bewegung "Football for hope" des Fußball-Weltverbandes FIFA hat die Förderung von 27 weiteren Projekten in 24 Ländern beschlossen. Dafür stellt die FIFA umgerechnet rund 730.000 Euro zur Verfügung. "Um das Ziel einer besseren Zukunft zu erreichen, nimmt die FIFA ihre soziale Verantwortung sehr ernst", sagte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter. "Football vor hope" ist Teil einer strategischen Allianz zwischen der FIFA und der Organisation streetfootballworld und umfasst über 60 Projekte in 40 Ländern. Streetfootballworld ist eine Organisation, die Entwicklungsprojekte voranbringt, in deren Mittelpunkt der Fußball steht.

FIFA-Chef Blatter lobt deutsche Frauen-WM-Bewerbung

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat die deutsche Bewerbung um die Frauen-Fußball-WM 2011 ausdrücklich gelobt. "Das ist eine gute Bewerbung. Wenn Deutschland eine Bewerbung macht, ist es immer eine gute Bewerbung", sagte der Chef des Fußball- Weltverbandes in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Die Chancen von Deutschland stehen gut", ergänzte Blatter und machte dem Deutschen Fußball-Bund somit Hoffnungen auf den Zuschlag bei der Vergabe für das Turnier im November. Bei den Vorbereitungen für die Männer-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika nannte der Schweizer Unterkunft und Transport als größte Probleme.

Schuster: "Ich musste mich freikaufen"

Bernd Schuster hat die Freigabe für seinen Wechsel auf den Trainerstuhl beim spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid aus eigener Tasche bezahlt. "Es ist leider wahr, ich musste mich selbst freikaufen. Ich hatte zwar die Zusage vom Verein und Präsidenten, bei einer Anfrage eines großen Klubs gehen zu können. Doch als Real ins Spiel kam, war plötzlich alles vorbei. Da ging es um den spanischen Stolz. Hinterher war ich der Dumme, musste selbst zahlen", sagte der 47-Jährige in einem Interview mit der Bild-Zeitung zu der Einigung mit seinem vorigen Arbeitgeber FC Getafe. Beim spanischen Vorstadtklub, den er in der vergangenen Saison der Primera Division auf den neunten Tabellenplatz und in das Pokalfinale geführt hatte, war der Kontrakt ursprünglich bis 2008 datiert. Als Entschädigung soll Getafes Klubboss Angel Torres 480.000 Euro verlangt haben.