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Westerwelle umwirbt Afghanistans Nachbarn

14. Juni 2012

Außenminister Guido Westerwelle hat Afghanistan und seine Nachbarländer zur Zusammenarbeit aufgerufen. Der Minister ist wegen einer Regionalkonferenz zu einem Kurzbesuch nach Kabul gereist.

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Außenminister Guido Westerwelle auf der Konferenz in Kabul (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei den eintägigen Beratungen von Vertretern aus 30 Ländern geht es darum, wie nach dem für das Jahr 2014 geplanten Abzug der NATO-Truppen die Stabilität in der Region gesichert werden kann. Westerwelle betonte, die Stabilität Afghanistans hänge "auch davon ab, dass die Nachbarländer diese unterstützen. Umgekehrt ist die Stabilität Afghanistans auch im Interesse der Nachbarn selbst." Nur gemeinsam mit den Nachbarn werde Afghanistan eine "vernünftige, friedliche Zukunft" haben.

Unterstützung für wirtschaftlichen Aufbau

Der deutsche Außenminister bekräftigte, dass die Kampftruppen der Bundeswehr bis Ende 2014 aus Afghanistan abgezogen würden. "Dabei bleibt es", sagte der FDP-Politiker. Deutschland werde aber über das Jahr 2014 hinaus Afghanistan helfen, vor allem beim Aufbau einer funktionierenden Wirtschaft. "Da helfen wir Deutschen, da ist unsere Expertise gefragt und geschätzt", betonte der Bundesaußenminister." Je gesünder sich Afghanistan entwickelt, desto geringer die Verführbarkeit junger Menschen durch Terroristen."

Deutschland ist drittgrößter Truppensteller und drittgrößter ziviler Geberstaat in Afghanistan. Ein Besuch bei der Bundeswehr steht für Westerwelle dieses Mal nicht auf dem Programm. Der Minister hält sich bereits zum sechsten Mal in Afghanistan auf.

Karsai dringt auf regionale Kooperation

Zum Auftakt der Konferenz hatte der afghanische Präsident Hamid Karsai für eine engere regionale Zusammenarbeit geworben. Die Kooperation in Zentral- und Südasien und mit weiteren Verbündenten werde in Afghanistan und der gesamten Region zu Stabilität, Frieden und wirtschaftlichem Fortschritt führen, sagte Karsai.

Das Treffen in Kabul schließt an eine Konferenz in Istanbul im November an, auf der Afghanistan erstmals mit allen seinen Nachbarn sowie Mächten wie Russland, China und Indien über eine engere Zusammenarbeit diskutiert hatte. Anfang Juli soll in Tokio eine weitere Konferenz stattfinden, in der es um den zivilen Wiederaufbau geht. Für Entwicklung und Wiederaufbau des Landes werden in den kommenden Jahren Milliarden benötigt.

wl/fab (dpa, afp, rtr)