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WHO warnt vor Impfmüdigkeit

20. Januar 2019

Mangelnde Impfbereitschaft zählt laut der Weltgesundheitsorganisation zu den zehn größten Bedrohungen der Weltgesundheit. Die Folgen lassen sich schon heute beobachten. 

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Masern-Impfung in Ostpakistan
Masern-Impfung in OstpakistanBild: Imago/Xinhua

Impfmüdigkeit droht die Fortschritte bei der Bekämpfung vermeidbarer Krankheiten zunichte zu machen. Dies erklärt die Weltgesundheitsorganisation in einem neuen Bericht. Die Verbesserung der Impfbereitschaft gehört deshalb laut WHO zu den vorrangigen Zielen für die kommenden Jahre. 

Impfungen seien eine der günstigsten Methoden, um Krankheiten zu vermeiden, heißt es in dem in Genf veröffentlichten Bericht. Sie verhinderten jährlich zwei bis drei Millionen Todesfälle. Weitere 1,5 Millionen könnten hinzukommen, wenn weltweit mehr Menschen geimpft würden.

Nachlässigkeit und mangelndes Vertrauen

Je weniger Menschen jedoch geimpft seien, umso leichter breiteten sich Krankheiten aus, die eigentlich ausgerottet werden könnten. Die Gründe für die Impfmüdigkeit seien vielfältig. Dazu gehörten schlichte Nachlässigkeit, der schwierige Zugang zu Impfstoffen oder mangelndes Vertrauen.

Masern sind nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich
Masern sind nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlichBild: Colourbox

Welchen Folgen das haben könne, zeige das Beispiel Masern: Weltweit sei die Zahl der Fälle im Jahr 2017 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Auch in einigen Ländern, die bereits kurz vor der Ausrottung der Krankheit gestanden hätten, gebe es wieder mehr Fälle. Zu einem Anstieg der Masern-Fälle kam es zuletzt auch in der WHO-Region Europa: Dort seien im gesamten Jahr 2017 knapp 24.000 Menschen erkrankt - 2016 waren es nur 5273, also weniger als ein Viertel. In Deutschland gab es 2017 rund 1000 Masernfälle. Ein Mensch starb, rund 40 Prozent der Erkrankten mussten stationär behandelt werden. Eigentlich sollten die Masern in der Bundesrepublik bis 2020 komplett ausgerottet werden.

Als größte Gesundheitsrisiken stuft die UN-Organisation auch Ebola, Antibiotikaresistenzen, Übergewicht, Grippeepidemien, ungenügende Gesundheitssysteme oder chronische Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen ein. Letztere seien für 70 Prozent aller Todesfälle oder 41 Millionen Tote pro Jahr weltweit verantwortlich.

Neun von zehn Menschen weltweit atmen laut WHO Tag für Tag verschmutzte Luft ein. Sieben Millionen Menschen weltweit stürben vorzeitig an den Folgen wie Krebs oder Herz-Lungen-Krankheiten. 

stu/mak (afp, kna)