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Politik

Mehr Qualität bei Integrationskursen

25. August 2018

Um die Eingliederung von Flüchtlingen wird fortwährend diskutiert. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung hat nun Vorschläge zur Verbesserung der Situation vorgestellt. Ihr Katalog umfasst sieben Punkte.

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Annette Widmann-Mauz
Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), will die Qualität der Integrationskurse für Flüchtlinge verbessern. Die individuelle Leistungsfähigkeit der Teilnehmer müsse stärker berücksichtigt werden, heißt es in einem sieben Punkte umfassenden Forderungskatalog der Staatsministerin im Bundeskanzleramt, aus dem die Düsseldorfer "Rheinische Post" zitiert.

Unterschiedliche Bildungsniveaus berücksichtigen

Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen würden derzeit "alle Teilnehmer 600 Stunden bis zum Abschlusstest durch den Kurs 'gezogen' - teils ohne ausreichend auf die individuellen Lernfortschritte Rücksicht zu nehmen", heißt es demnach in dem Papier. Berücksichtigt werden müsse eben auch, dass ein Arzt aus Syrien nun mal andere Voraussetzungen habe als der junge Mann ohne Ausbildung aus Somalia.

"Um die Regeln und Prinzipien sowie die Werte und Gepflogenheiten des friedlichen Zusammenlebens von Anfang an zu vermitteln, sollten Erstinformations- und Wegweiserkurse eingeführt werden", fordert Widmann-Mauz zudem. Diese sollten den Integrationskursen vorgeschaltet und notfalls in der Herkunftssprache vermittelt werden. Hinterher müssten sich Berufssprachkurse an die Integrationskurse anschließen.

Der Forderungskatalog sei bereits an Innenminister Horst Seehofer (CSU) übermittelt worden. Um besser auf die Bedürfnisse der Einzelnen eingehen zu können, müsse die Zahl der Kursteilnehmer von 25 wieder auf 20 reduziert werden.

Integrationskurs für Flüchtlinge
Widmann-Mauz fordert auch weniger Schüler in einem KursBild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Finanziell entlasten

Widmann-Mauz will dem Bericht zufolge auch die Wartezeiten verkürzen und berufsbegleitende Sprachangebote ausbauen. Auch der Eigenkostenbeitrag für Geringverdiener müsse reduziert werden. "Denkbar wäre eine Härtefallregelung, wonach Personen, die über ein Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenze verfügen, von der Kostentragungspflicht befreit werden", heißt es in dem Forderungskatalog.

Laut aktuellen Daten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), ist die monatsdurchschnittliche Zahl der Integrationskurse im laufenden Jahr gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Die Zahl der begonnenen Integrationskurse zwischen Januar und Ende Juli des laufenden Jahres betrug 8.437, so das Bamf. Das waren monatsdurchschnittlich rund 1200. Im Jahr 2017 dagegen wurden insgesamt 18.915 oder monatsdurchschnittlich mehr als 1570 Integrationskurse begonnen.

as/bru (dpa, kna, epd)