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Wie besorgt man eine Milliarde?

12. Dezember 2001

Leo Kirch steckt in der Klemme. Bis zum Jahresende muss seine Mediengruppe einen Großkredit der Dresdner Bank zurückzahlen. Gleichzeitig droht die Übernahme durch Rupert Mudochs Medienkonzern News Corp.

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Rivalen: Rupert Murdoch und Leo KirchBild: AP

Immer wieder schaffte es Leo Kirch in der Vergangenheit, in scheinbar aussichtloser Lage genug Geld aufzutreiben, um fällige Rechnungen und Darlehen zu begleichen. Auch dieses Mal könnte es ihm gelingen, sich gerade noch rechtzeitig aus der Affäre zu ziehen. Wie ein Unternehmenssprecher bestätigte, plant die KirchGruppe den Verkauf einer Beteiligung an dem spanischen Fernsehsender Telecinco. Auch ein Käufer für den 25-prozentigen Anteil an dem äußerst rentablen spanischen Sender ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung bereits gefunden.

Banken erhöhen Druck auf KirchGruppe

Gelingt der Deal, kann die KirchGruppe doch noch den bis Jahresende fälligen Großkredit der Dresdner Bank in Höhe von 900 Millionen Mark zurückzahlen. Gleichzeitig aber wird der Druck anderer Gläubigerbanken auf den hoch verschuldeten Medienkonzern größer. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, erwägen sowohl die Deutsche Bank als auch die HypoVereinsbank in den nächsten Monaten die Rückzahlung von Krediten zu fordern. Während beide Banken eine Stellungnahme zu den Gerüchten ablehnten, reagierte die Börse prompt: Die Aktien der HypoVereinsbank gaben am Mittwoch in der Spitze um mehr als acht Prozent auf 32,51 Euro nach.

Übernahme durch Rupert Murdoch?

Schon in den vergangenen Tagen war wegen der finanziellen Schieflage der KirchGruppe verstärkt über eine Übernahme durch den Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch spekuliert worden. NewsCorp wolle die Gläubigerbanken der KirchGruppe dazu bewegen, Kredite fällig zu stellen, um dann die Kontrolle bei dem angeschlagenen Münchner Konzern zu übernehmen. (es)