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Die Aufgaben des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank

30. Juli 2009

Der Internationale Währungsfonds ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Er ist eine Schwesterorganisation der Weltbank-Gruppe und hat seinen Sitz in Washington in den USA.

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Der Weltwährungsfonds wurde 1944 zusammen mit der Weltbank gegründet. Zum IWF gehören 184 Staaten, Deutschland ist seit 1952 Mitglied.

Der IWF hat mehrere Aufgaben: Er überwacht die Wechselkurse der Währungen, also zum Beispiel wie viele Euro ein Dollar wert ist. Außerdem leiht er Mitgliedsländern und ärmeren Ländern auf der Welt Geld, wenn sie Probleme haben.

Die armen Länder können mit dem Geld zum Beispiel Straßen bauen, um Waren zu transportieren. Oder sie können Brunnen bauen, damit die Leute sauberes Wasser haben und Obst und Gemüse anbauen. Oder die Weltbank gibt Geld, damit Schulen gebaut werden können, damit in Entwicklungsländern mehr Kinder Lesen und Rechnen lernen.

Der IWF gewährt die Kredite nicht einfach so. Meist zahlt er sie in mehreren Tranchen aus, und regelmäßig wird kontrolliert, ob das Schuldnerland Reformen einleitet, die es vorher zusagen musste.

Robert Zoellick, Präsident der Weltbank. (Foto: dpa)
Robert Zoellick, Präsident der WeltbankBild: picture-alliance/ dpa

Alle Mitgliedsstaaten zahlen Geld in den Fonds, das gemeinsame Konto des IWF. Wie viel ein Land einzahlen muss und wie viel es sich im Notfall vom Konto leihen darf, das wird genau geregelt. Es hängt zum Beispiel von der Größe eines Landes ab und wie reich es ist. Die größeren Länder zahlen mehr Geld ein, die kleineren weniger. Dafür dürfen die reichen Länder aber auch entscheiden, wer das Geld aus dem großen Topf bekommen soll.

Seit IWF-Gründung gilt die Regel, dass die USA das Vorschlagsrecht für den Präsidenten der Weltbank haben und die Westeuropäer den Generaldirektor des IWF nominieren. Eine Wahl gegen den Willen der USA ist unmöglich, weil sie eine Sperrminorität haben.

Immer mehr Länder wollen deshalb in Zukunft ganz auf die Hilfe des IWF und der Weltbank verzichten, wie z.B. Brasilien und Argentinien, einst die größten Schuldner des IWF. Auch der immer größere Einfluss Chinas in der Finanzwelt zwingt IWF und Weltbank zu Veränderungen.

Derzeit wird über die zukünftige Rolle des IWF und der Weltbank in einer veränderten Finanzwelt diskutiert. Kritiker halten den Beton-, Stahl- und Glaskasten in Washington für nicht reformierbar. Weltweit arbeiten für den IWF und die Weltbank 12.000 Menschen.

Autor: Sascha Baron

Redaktion: Birgit Becker