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Mörder in Japan gehängt

26. April 2013

In Japan sind erneut zwei zum Tode verurteilte Männer hingerichtet worden. Sie starben durch den Strang.

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Sadakazu Tanigaki bei der Pressekonferenz zu den Todesurteilen U(Foto: Kyodo)
Bild: picture-alliance/Kyodo

Bei den beiden Hingerichteten handele es um zwei 64 und 56 Jahre alte Mitglieder eines Verbrechersyndikates, sagte Justizminister Sadakazu Tanigakibei einer Pressekonferenz (Artikelbild). Sie waren des Mordes an zwei rivalisierenden Gangstern in der Stadt Chiba, südöstlich von Tokio im Jahre 2005 für schuldig befunden worden.

Damit sind in Japan seit Amtsantritt von Ministerpräsident Shinzo Abe bereits fünf Todesurteile vollstreckt worden. Im gesamten Jahr 2012 gab es sieben Hinrichtungen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilte die Exekutionen auf das Schärfste. Die Regierung missachte damit Appelle der internationalen Gemeinschaft und nähre den Verdacht, den Weg für Massenhinrichtungen  frei zu machen, heißt es in einer Stellungnahme von AI Japan. 

Tokio hält an Todesstrafe fest

In Japan befinden sich derzeit 134 Häftlinge in Todeszellen. Tokio hatte 2011, mitten in einer Debatte über die Richtigkeit der Todesstrafe erstmals seit fast zwanzig Jahren keine Hinrichtungen vollstreckt. Diese wurden aber im März 2012 wieder aufgenommen. Umfragen zeigen, dass die Todesstrafe eine starke Unterstützung in der japanischen Gesellschaft hat.

Japan ist neben den USA die einzige demokratische Industrienation, in der es die Todesstrafe noch gibt. Dagegen haben immer wieder europäische Regierungen und Menschenrechtsgruppe protestiert. Als besonders grausam betrachten internationale Anwaltsvereinigungen, dass die Häftlinge oft über Jahre hinweg in Einzelhaft gehalten werden und sie erst wenige Stunden vor ihrer Hinrichtung von ihrem bevorstehenden Tod unterrichtet werden.

gmf/wl (afp, dpa, ap)