1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Wiederaufbau der Moschee in Mossul begonnen

16. Dezember 2018

Im Juni 2017 war das Gebäude bei Kämpfen zwischen der irakischen Armee und IS-Terroristen in Schutt und Asche gelegt worden. Nun wurde der Grundstein für den Wiederaufbau der Moschee und ihres schiefen Minaretts gelegt.

https://p.dw.com/p/3ADYf
Das hat der Kampf mit der Terrormiliz IS übrig gelassen: der derzeitige Zustand der Al-Nuri-Moschee in Mossul  (Foto: Getty Images/AFP/Z. Al-Obeidi)
Das hat der Kampf mit der Terrormiliz IS übrig gelassen: der derzeitige Zustand der Al-Nuri-Moschee in Mossul Bild: Getty Images/AFP/Z. Al-Obeidi

Zahlreiche Regierungsvertreter, religiöse Würdenträger, Vertreter der Vereinten Nationen und europäischer Botschaften wohnten der Zeremonie auf dem großen Platz vor dem zerstörten Wahrzeichen der nordirakischen Stadt bei. Die Große Moschee von Mossul war im Juni 2017 bei Kämpfen der irakischen Regierungstruppen mit der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zerstört worden. Nur die inzwischen mit Graffiti übersäte grüne Kuppel und ein Teil des Eingangsportals sind noch erhalten, der Rest steht in Ruinen. Vom Minarett ist lediglich das rechteckige Fundament übrig.

Abdullatif Al-Humaym, der Leiter der sunnitischen Stiftungen im Irak, betrachtet mit anderen Teilnehmern den Moschee-Grundstein (Foto: Getty Images/AFP/Z. Al-Obeidi)
Abdullatif Al-Humaym, der Leiter der sunnitischen Stiftungen im Irak, betrachtet mit anderen Teilnehmern den GrundsteinBild: Getty Images/AFP/Z. Al-Obeidi

Die Zerstörung der Moschee sei "ein Moment des Horrors und der Hoffnungslosigkeit" gewesen, sagte die Irak-Vertreterin der UN-Kulturorganisation UNESCO, Louise Haxthausen, bei der Zeremonie. Nun beginne mit der Grundsteinlegung "die Reise" des Wiederaufbaus. Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt. Während es im ersten Jahr darum geht, den Zustand des Geländes zu dokumentieren und es zu räumen, sind laut UNESCO vier Jahre für den Wiederaufbau vorgesehen. Finanziert wird das Projekt mit einer Spende der Vereinigten Arabischen Emirate in Höhe von 50,4 Millionen Dollar (44,6 Millionen Euro).

Die Moschee mit dem weltberühmten schiefen Minarett auf einer undatierten Archivaufnahme (Foto: Picture alliance/NurPhoto/S. Backhaus)
Die Moschee mit dem weltberühmten schiefen Minarett auf einer undatierten ArchivaufnahmeBild: Picture alliance/NurPhoto/S. Backhaus

Der Bau der Al-Nuri-Moschee war 1172 von dem Herrscher Nureddin al-Sinki in Auftrag gegeben worden. Das Minarett Al-Hadba ("Die Gekrümmte", scherzhaft auch "der schiefe Turm von Mossul" genannt) ist auf der 10.000-Dinar-Banknote abgebildet und Namensgeber für zahlreiche Restaurants und Unternehmen.

Von der Kanzel der Moschee hatte der IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi im Juni 2014 ein "Kalifat" in Teilen Syriens und des Irak ausgerufen. Die irakische Armee warf der Extremistengruppe vor, die Moschee vor ihrer Vertreibung aus Mossul im Juni 2017 gesprengt zu haben. Der IS wiederum macht einen US-geführten Luftangriff für die Zerstörung verantwortlich.

sti/haz (afp, dpa)