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Ausstellungstipps

28. September 2007

Setzt man Früchte, Blumen und Tiere zusammen, dann ergibt das: einen Kopf! Das können Museumsgänger in Paris lernen. Was sie sonst noch erwartet, zeigt der Museumsrundgang durch Europas schönste Ausstellungen.

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'L'eau', 1566, Öl auf Leinwand
'L'eau', 1566, Öl auf LeinwandBild: Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie

Giuseppe Arcimboldo (1252-1593) ist vor allem wegen seiner bizarren "Kompositionsporträts" bekannt, die aus Früchten, Blumen, Gemüse und Tieren zusammengesetzt sind. Auch anorganische Objekte arrangierte er so kunstvoll, dass sie sich mit Hilfe der Assoziationskraft des Betrachters zum Erscheinungsbild eines Menschenkopfs zusammensetzten. Die berühmten Porträtdarstellungen sowie Zeichnungen und Entwürfe für Buchillustrationen und Wandteppiche sind erstmals im Pariser Musée du Luxembourg unter dem Titel "Arcimboldo" vereint. Die Ausstellung, die bis zum 13. Januar zu sehen ist, umfasst mehr als 40 Werke des Künstlers, der rund 25 Jahre Hofmaler des Hauses Habsburg war. Mit seinem Konzept erwies sich Arcimboldo als einer der markantesten Vertreter des Manierismus, einer Stilrichtung der Spätrenaissance.

Design-Schau in Paris - vom "Uterus-Haus" bis zum Rosenstuhl

Die Ausstellung im Pariser Grand Palais "Design gegen Design" bezieht sich auf einen möglichst breit gefassten Designbegriff und bietet einen Überblick über zwei Jahrhunderte origineller und einzigartiger Gestaltungsentwürfe, die sich auf den häuslichen Raum konzentrieren. Die mehr als 300 Objekte sind noch bis zum 7. Januar zu sehen. Der originellste Saal ist dem Einfluss der Natur auf das Design gewidmet. Pflanzen, Tiere und der menschliche Körper dienten den Künstlern und Kunsthandwerkern als unerschöpfliche Inspirationsquelle, wie zum Beispiel ein Rosenstuhl aus Velours und das "Uterus-Haus" zeigen: In einem aus Glasfiber, Polyester und Schaumstoff bestehendem Haus, das einer Gebärmutter ähnelt, befinden sich ein Wasserbett, eine Bar, eine Mini-Küche sowie eine Dusche - und damit alles Nötige, um sich autark einige Tage lang in dem Mutterbauch verstecken zu können.

Der "informelle Künstler": Lucio Fontana in Mantua

In den Sälen des "Castello di San Giorgio" im norditalienischen Mantua ist eine große Lucio-Fontana-Ausstellung zu bewundern. Mit rund 70 Exponaten kann sich der Besucher einen Einblick in das bildhauerische Werk des Meisters verschaffen: Die Schau zeigt die Entwicklung Fontanas von den Monumentalskulpturen aus den 30er Jahren über die Keramiken der 40er bis hin zu seinen berühmten abstrakten Werken des "Movimento Spaziale". Der in Argentinien geborene Fontana (1899-1968) schloss sich 1934 der in Paris gegründeten Künstlergruppe "Abstraction-Création" an, deren Ziel es war, ein Forum für die Abstrakte Kunst zu schaffen. Fontana gründete in Mailand die erste italienische Sektion der Gruppe. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der italienischen Version der "Informellen Kunst". Die Ausstellung "Lucio Fontana Scultore" ist noch bis zum 6. Januar 2008 im "Castello di San Giorgio" zu sehen.

Kunstmuseum Bern zeigt Zeitgenössisches aus Indien

Das Kunstmuseum Bern zeigt in seiner neuen Ausstellung "Horn Please" zeitgenössische Kunst aus Indien. Der rote Faden der Ausstellung bildet die reichhaltige Erzähltradition Indiens. Mit ihren Werken verleihen zeitgenössische Künstlerinnen beispielsweise den sozial Benachteiligten oder den ethnischen und religiösen Minderheiten eine Stimme und erzählen ihre Geschichte. Dies tun sie nicht nur mittels Malerei, sondern auch mit Fotografie, Video, Performance und Installation. "Horn Please" vereint Kunstwerke von 1980 bis heute. Einige Arbeiten wurden speziell für die Ausstellung geschaffen, die bis zum 6. Januar 2008 zu sehen ist. Die Künstlerinnen und Künstler zeichnen ein lebendiges Bild vom heutigen und gestrigen Indien. Dabei reflektieren sie die großen Veränderungen, aber auch offensichtlich Verharrendes in ihrem Heimatland. Ein Rahmenprogramm bietet Filme, Lesungen und Konzerte zum Thema.

Von Romy Schneider bis Nicole Kidman: die Kostüme der Stars

Von Romy Schneider bis Nicole Kidman, von "Die Buddenbrooks" bis "Gegen die Wand": Das Berliner Unternehmen Theaterkunst hat in seiner 100-jährigen Geschichte mit seinen Kostümen viele Filme mitgeprägt. Das Museum für Arbeit in Hamburg zeigt bis zum 24. März eine Ausstellung der Star-Garderobe. Im Moment fertigt das Unternehmen die Kostüme für die Filme "Der Vorleser" mit Nicole Kidman, "Valkyrie" mit Tom Cruise und "Die Buddenbrooks" mit Armin Mueller-Stahl und Iris Berben. 1907 gegründet, spezialisierte sich die Firma Theaterkunst von Beginn an auf die Herstellung und den Verleih von Kostümen für Theater, Revue und Oper. Schon in den 1920er Jahren wurden große Produktionen wie Fritz Langs "Metropolis" oder Fred Niblos "Ben Hur" beliefert.

Erstmals in Deutschland: Installationen von Isa Genzken

Erstmals in Deutschland zeigt die Künstlerin Isa Genzken in Dresden zwei Installationen aus dem Jahr 2004. "Der Amerikanische Raum" und "Wasserspeier and Angels" sind auf Einladung der Skulpturensammlung bis zum 13. Januar 2008 in barocker Kulisse in der Bogengalerie des Dresdner Zwingers zu sehen. Bei der Entstehung der beiden Werke hätten Eindrücke aus New York, darunter der Terrorangriff am 11. September 2001, eine Rolle gespielt, hieß es. "Wasserspeier and Angels" besteht aus geheimnisvollen Gestalten, die von kleinen Figuren, Lampen und einem Spielautomaten sowie religiösen Symbolen wie Opferlamm oder Tilmann Riemenschneiders Christusbild umgeben sind. Im "Amerikanischen Raum" stehen surreale stilllebenartige Kompositionen auf Sockeln vor einem Schreibtisch, die Gegenstände, Spielzeugfiguren und Materialien wie Folien, Blätter oder spiegelnde Platten vereinen. (ana)