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Wimbledon-Traum geplatzt

Olivia Fritz 6. Juli 2013

Sabine Lisicki verliert das Finale in Wimbledon. Sie muss sich beim wichtigsten Tennisturnier der Welt der bärenstarken Französin Marion Bartoli in zwei Sätzen geschlagen geben.

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Tränen bei Sabine Lisicki nach dem verlorenen Wimbledon-Finale 2013. (Foto: REUTERS/Toby Melville)
Tränen bei Sabine Lisicki nach dem verlorenen Wimbledon-Finale 2013Bild: Reuters

War der Druck doch zu groß? Ganz Deutschland hatte mit Sabine Lisicki mitgefiebert, sogar die Engländer hatten ihr die Daumen gedrückt. Doch die 23-Jährige zeigte zu wenig Nerven und verlor das Finale von Wimbledon gegen Marion Bartoli in zwei Sätzen klar mit 1:6, 4:6. Ausgerechnet auf ihrem Lieblingsplatz, dem Centre Court, bei ihrem Lieblingsturnier leistete sich Lisicki zu viele Fehler und zeigte sich zu beeindruckt von der großen Aufgabe. "Ich war überwältigt von der Situation", erklärte Lisicki unter Tränen bei der Siegerehrung und gratulierte ihrer Gegnerin: "Marion war zu gut. Ich hätte so gern gewonnen und hoffe, dass ich noch eine zweite Chance bekomme." Bartoli gewann erstmals ein Grand-Slam-Turnier und zeigte ebenfalls Größe: "Sabine, ich bin sicher, du wirst eines Tages ein großes Turnier gewinnen", sagte sie nach dem Match.

"Diese Finalteilnahme ist nicht nur ein Meilenstein in der Karriere von Sabine Lisicki, es ist auch ein wichtiger Schritt für den deutschen Tennis", resümierte der Präsident des Detuschen Tennis Bundes Karl-Georg Altenburg. "Dies ist ein wunderbarer Anlass, wieder mehr Menschen auf unseren Sport aufmerksam zu machen und sie einzuladen, sich aktiv für Tennis zu begeistern."

Bartoli mit überragender Leistung

Die Französin Marion Bartoli kam nach anfänglicher Nervosität besser in die Partie, blieb ruhiger und dominierte den ersten Satz. Mit einer überragenden Leistung brachte sie Lisicki immer mehr in Schwierigkeiten. Der zweite Satz war geprägt von spannenden Ballwechseln, die entscheidenden gewann jedoch zunächst die Französin. Beim Stand von 6:1 im zweiten Satz erspielte sich Bartoli drei Matchbälle, die Lisicki jedoch noch einmal abwenden konnte. 

Hoffnung keimte noch einmal auf, als sie das Break zum 3:5 holte und danach souverän ihr Spiel zum 4:5 durchbrachte. Doch selbst das brachte Bartoli nicht aus der Ruhe. Zum zweiten Mal schlug sie zum Matchgewinn auf, erarbeitete sich erneut drei Matchbälle und beendete das Spiel nach 1:21 Stunden mit einem Ass. Die 28-Jährige, die zum zweiten Mal im Finale von Wimbledon gestanden hatte, gewann für ihren insgesamt achten Turniersieg eine Rekordsumme von 1,86 Millionen Euro. Lisicki, die zum ersten Mal in einem Grand-Slam-Finale stand, kassierte 931.000 Euro. Lisicki verbesserte sich in der Weltrangliste von Platz 24 auf 18. Ihr bestes Ranking hatte sie im Mai letzen Jahres als Zwölfte inne.

Marion Bartoli und Sabine Lisicki mit ihren Trophäen. (Foto: REUTERS/Toby Melville)
Zwei verdiente Finalistinnen: Bartoli (l.) und Lisicki (r.), die trotz Tränen in den Augen wieder lächeln kann.Bild: REUTERS/Toby Melville

Lisicki war die insgesamt vierte Deutsche, die es in das Endspiel in Wimbledon geschafft hatte und die erste nach Steffi Graf. Im Achtelfinale hatte sie sogar die Top-Favoritin Serena Williams ausgeschaltet. Damit bleibt Graf die bislang letzte deutsche Wimbledon-Gewinnerin. Die siebenmalige Turniersiegerin hatte 1996 ihren letzten Titel in London gefeiert.