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Winter brachte Aufschwung ins Rutschen

15. Februar 2011

Der harte Winter hat das deutsche Wirtschaftswachstum gelähmt. Schnee und Eis bremsten wochenlang vor allem die Baubranche. Dennoch bleibt der Trend insgesamt positiv. 2011 wird wieder mit spürbaren Zuwächsen gerechnet.

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Bauarbeiter mit Werkzeug vor Hamburger Panorama (Foto: dpa)
Zwangspause auf dem Bau: Arbeiter mussten im Winter ihr Werkzeug einpackenBild: picture alliance/dpa

In der Gesamtbilanz wollten die Experten keine Zweifel aufkommen lassen: Deutschland hat sich mit großer Kraft und Rekordgeschwindigkeit aus der Krise herausgearbeitet. Aber: Frost, Eis und Schneemassen haben den Aufwärtstrend empfindlich gedämpft, vor allem viele Baustellen standen still. Die Bauproduktion brach im Dezember so stark ein wie noch nie seit Beginn der gesamtdeutschen Statistik 1991.

Der massive Wintereinbruch hat das deutsche Wirtschaftswachstum Ende 2010 fast halbiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen Oktober und Dezember um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag (15.02.2011) bekanntgab. Im Sommer hatte es noch ein Plus von 0,7 Prozent gegeben. Impulse kamen im Schlussquartal vor allem von den Exporten. Zudem trugen Investitionen der Unternehmen in Maschinen und Ausrüstung zum Wachstum bei.

Sonnige Perspektiven für 2011

Im Frühjahr dürfte der Aufschwung nach Prognosen der Volkswirte wieder spürbar an Fahrt gewinnen, insbesondere dank einer für deutsche Verhältnisse sehr kräftigen Binnennachfrage. Auch die Produktionsausfälle am Bau könnten rasch wettgemacht werden. Der bundesrepublikanischen Ökonomie wird 2011 allgemein ein Plus von real 2,5 Prozent zugetraut.

Auf einen kräftigen Aufschwung hatte auch der Ifo-Geschäftsklimaindex hingedeutet: Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer kletterte zu Jahresbeginn auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sagte sogar ein Plus von drei Prozent voraus. Laut DIHK-Umfragen sind die Firmen so optimistisch wie seit dem Boomjahr 2007 nicht mehr. Angepeilt wurden umfangreiche Investitionen und bis zu 300.000 neue Arbeitsplätze.

2010 insgesamt hatte die Wirtschaft mit 3,6 Prozent das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung geschafft. Im Krisenjahr 2009 war die Wirtschaftsleistung noch um 4,7 Prozent abgestürzt: der stärkste Einbruch seit Bestehen der Bundesrepublik.

Autor: Siegfried Scheithauer (rtr,dpa)
Redaktion: Eleonore Uhlich