1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

„Wir helfen nachhaltig“

5. Juni 2012

Deutsche Post DHL unterstützt das Deutsche Welle Global Media Forum. Unter dem Schlagwort „Living Responsibility“ bündelt das Unternehmen drei Themen: „GoGreen“, „GoHelp“ und „GoTeach“. Fragen dazu an CEO Frank Appel.

https://p.dw.com/p/158NG
Member of the Board of Management Deutsche Post World Net
Bild: GMF

DW: Bezieht sich diese Bedeutung der „sozialen Kompetenz“, die dadurch zum Ausdruck kommt, auch auf die Rekrutierung Ihres Personals?

FA: Mitarbeiter wählen heute ihren Arbeitgeber mehr denn je auch nach dem gesellschaftlichen Leistungsbeitrag des Unternehmens aus. Als weltweit führender Post- und Logistikdienstleister spielen wir ohnehin eine zentrale Rolle für die Wirtschaft als Ganzes wie auch für jeden Einzelnen. Darüber hinaus tragen wir Verantwortung für die Gesellschaft und unseren Planeten.

Mit den drei Programmen GoGreen, GoHelp, GoTeach wollen wir hier unseren Beitrag leisten – zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, etwa den Vereinten Nationen oder den SOS-Kinderdörfern. Im Rahmen dieser Partnerschaften sind es wiederum unsere Mitarbeiter, die ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen einbringen. Das tun sie beispielsweise, indem sie Schülerinnen und Schüler aus SOS-Kinderdörfern als Mentor unterstützen und ihnen so den Zugang zur Arbeitswelt ermöglichen, der ihnen ansonsten verwehrt bliebe. Bei all diesen Aktivitäten kommt der persönlichen und sozialen Kompetenz aus meiner Sicht eine große Bedeutung zu.

DW: Globalisierungskritiker monieren, dass Wirtschaftsunternehmen ihrer Verantwortung vor Ort nicht immer gerecht werden. Welcher Kodex ist Ihnen in diesem Zusammenhang als Unternehmer wichtig?

FA: Wir sind ein weltweit agierendes Unternehmen mit rund 470.000 Mitarbeitern in fast allen Ländern dieser Welt. Gerade weil wir einen direkten Einblick in unterschiedliche Lebensbedingungen haben, wollen wir Verantwortung übernehmen. Dies spiegelt sich auch in unserem Leitmotiv „Respekt und Resultate“ wider, das im Umgang miteinander und mit unserer Umwelt gleichermaßen gilt.

Seit 2006 sind wir Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Nationen, der die Rahmenbedingungen für verantwortliches und ethisches Handeln für unsere Mitarbeiter stellt. Wir folgen außerdem einem Verhaltenskodex, der für alle unsere Regionen und Geschäftsbereiche gilt. Er beschreibt unsere Ziele und Regeln für ein verantwortliches, ethisches und rechtsverbindliches Verhalten.

Verantwortung hat für uns in dem Zusammenhang viele Dimensionen: So möchten wir den Zugang und die Qualität von Bildung verbessern. Gemeinsam mit unseren Partnern Teach For All und SOS-Kinderdörfer sind wir mittlerweile in elf Ländern tätig. Während der Schwerpunkt in Brasilien etwa auf Mentoring-Programmen liegt, hat Südafrika einen größeren Bedarf an Berufspraktika. Es ist uns wichtig, dass wir unser Know-how nachhaltig einsetzen. Und das funktioniert am besten, wenn man direkt vor Ort tätig ist.

DW: Was kann ein Unternehmen wie DHL tun, um Zukunftsfähigkeit zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent zu fördern?

FA: Afrika hat ein sehr großes Entwicklungspotenzial. Dank seiner immensen Vielfalt, der vorhandenen Ressourcen und insbesondere dank seiner Menschen. Afrika hat große Rohstoffvorräte und mit der kontinuierlichen Entwicklung steigt auch der Handelsbedarf. Ein effizienter und funktionierender Transportsektor wird damit zu einer entscheidenden Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Mit unserer Dienstleistung, die wir in diesen Ländern anbieten, leisten wir also bereits einen wichtigen Beitrag zur Förderung Afrikas.

Doch damit endet unser Engagement noch lange nicht: Auch in Afrika arbeiten wir sehr eng mit den SOS-Kinderdörfern zusammen, um Kindern und Jugendlichen eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen. Momentan in Madagaskar und Südafrika, noch in diesem Jahr kommen Partnerschaften in Ghana und Kenia hinzu. Wir engagieren uns hier nicht nur aus purem Altruismus, denn schließlich sind auch wir auf gut ausgebildete Mitarbeiter mit lokalem Know-how angewiesen.

DW: Fühlen Sie sich als Unternehmer im Globalisierungsprozess seitens der Presse – gerade auch im Bereich von „Social Media“ – gelegentlich zu Unrecht attackiert?

FA: Wir wissen, dass nicht alle unsere Prozesse jeden Tag zu einhundert Prozent funktionieren – auch wenn das unser Anspruch sein muss. Wenn sich also hin und wieder Unmut regt, müssen wir das akzeptieren und damit umgehen. Auch das gehört zu unserem Geschäft.