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Wissenschaftshäppchen

Julia Vergin26. Juni 2015

Facebook-Forscher entwickeln einen Algorithmus, dem niemand entkommt ++ Aus Versehen versendet? Die "Undo"-Funktion von Google holt E-Mails zurück ++ Zeitumstellung am 1. Juli: Warum eine Sekunde entscheidend sein kann

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Symbolbild Internetnutzung
Bild: Bilderbox

Wer ein Facebook-Profil hat, wird erkannt - selbst, wer versucht, sein Gesicht zu verbergen. Denn Forscher bei Facebook haben ein Programm zur Personenerkennung entworfen, das Eigenschaften wie Frisur, Kleidung, Figur und Körperhaltung nutzt, um Personen zu identifizieren - Informationen, wie sie fast jedes Foto speichert. "Es gibt viele Hinweise. Menschen haben charakteristische Aspekte, selbst wenn man sie von hinten sieht", erklärt der Leiter des Forschungslabors, Yann LeCun, dem Fachmagazin "New Scientist".

Im Facebook-eigenen Labor zur Künstlichen Intelligenz wurde dieser Algorithmus anhand von 40.000 öffentlich hochgeladenen Bildern der Fotoseite Flickr entwickelt - und zeigt sich ziemlich treffsicher: In 83 Prozent der Fälle konnte das Programm die Personen korrekt identifizieren.

Ist das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht? Aus dem Facebook-Labor heißt es nämlich, das Programm könne gerade für datenschutzbewusste Menschen interessant sein. So könne der Algorithmus beispielsweise einen automatischen Hinweis an den Nutzer senden, sobald ein Foto von ihm hochgeladen wird.

Die Illusion, mit entsprechenden Fotos im Netz unerkannt zu bleiben, ist dank dieses neuen Algorithmus allerdings dahin. Laut Facebooks PR-Agentur ist die Personenerkennung aber aktuell jedoch nicht im Einsatz. Noch nicht.

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Passiert ist es schnell: Ob aufgrund überschäumender Emotionen oder bloßer Schusseligkeit, eine hastig getippte E-Mail ist schnell versendet. Häufig an den falschen Adressaten. Aber es gibt Abhilfe: Google bietet seit dieser Woche eine standardmäßige Rückholfunktion für E-Mails an.

Wer einen Gmail-Account hat, kann die "Undo-Funktion" aktivieren und die benötigte Bedenkzeit einstellen. Maximal 30 Sekunden räumt Google seinen Nutzern ein, um den überstürzten oder versehentlichen Versand von E-Mails rückgängig zu machen.

Wirklich zurückgeholt werden die Mails allerdings nicht, vielmehr verzögert sich das Versenden um die vorher vom Nutzer eingestellte Zeit. Ist die um, geht auch die peinliche Mail raus - unwiderruflich.

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Das Jahr 2015 wird länger. Am 1. Juli um 01:59:59 Uhr Weltzeit wird es um eine Sekunde verlängert. Diese sogenannte Schaltsekunde ist die 26. seit 1972.

Die Schaltsekunde dient dem Ausgleich der immer gleich tickenden Atomuhren und der am Stand der Sonne gemessenen astronomischen Zeit. Diese beiden Zeiten driften mehr und mehr auseinander, weil die Erde nicht nur immer langsamer um die eigene Achse rotiert, sondern dabei auch schwingt und eiert und deshalb nicht exakt 24 Stunden für eine Umdrehung benötigt.

Zuständig für die Beobachtung der Erdbewegung ist der Erdrotationsdienst IERS in Frankfurt. Die hier gesammelten Daten helfen zu entscheiden, wann eine Schaltsekunde notwendig ist. Gäbe es diesen Ausgleich nicht, würde die Sonne in ein paar Millionen Jahren nicht mehr morgens, sondern mittags aufgehen.

Die Verlängerung um eine Sekunde ist allerdings nicht immer ganz unproblematisch. Bei der Schaltsekunde 2012 war so manche Software mit der zweiten 60. Sekunde überfordert und stürzte ab. Mehrere Websites wurden damals lahmgelegt. Eine Sekunde kann manchmal entscheidend sein.