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Wo gibt es das Spitzenspiel?

Dirk Kaufmann
9. März 2017

Wenn der Erste gegen den Sechsten und der Dritt- beim Fünftplatzierten spielt, dann sollte doch ein Spitzenspiel dabei sein - oder? Derweil freut sich Leipzig auf den Wolfsburg. Warum, lesen Sie im Bundesliga-Check.

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Fussball Bundesliga FC Bayern München - Eintracht Frankfurt
Bild: picture-alliance/dpa/T. Hase

Bayern München - Eintracht Frankfurt: Eine klare Sache

Seit siebzehn Jahren hat die Frankfurter Eintracht nicht mehr beim FC Bayern gewonnen. Dass sich das an diesem Wochenende ändert, ist eher unwahrscheinlich: Die Frankfurter müssen in einer Phase nach München, in der es nicht so gut läuft. In den vergangenen Wochen häufen sich Verwarnungen und Platzverweise im selben Maße, wie die Punktausbeute nachlässt. Ganz anders die Gastgeber: Der FC Bayern kommt gerade erst richtig in Form: 3:0 im Pokal gegen Schalke, 3:0 beim 1. FC Köln und zwei 5:1-Siege gegen Arsenal in der Champions-League. Diese Voraussetzungen sprechen nicht dafür, dass es ein enges Spitzenspiel wird. Die Frage nach einem Favoriten stellt sich jedenfalls nicht.

Hertha BSC- Borussia Dortmund: Warmlaufen fürs Finale

Im Berliner Olympiastadion empfängt der Tabellenfünfte den Drittplatzierten. Könnte also ein Spitzenspiel sein - und vielleicht auch tatsächlich eines werden. Allerdings haben die Herthaner nicht gerade einen Lauf, und die Borussen treten in der Liga zu oft auf wie eine Wundertüte - man weiß nie, was drin steckt. Aber vielleicht wird es ja doch was: Wenn nämlich die Berliner, allen voran die Stürmer Vedad Ibisevic und Salomon Kalou, wieder treffen und die Hintermannschaft so souverän auftritt wie in der Vorrunde. Bei Borussia Dortmund sind die Ligaspiele derzeit vor allem eine Frage der Motivation: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Dortmunder auch im nächsten Jahr wieder in der Königsklasse spielen dürfen. Bereits sechs Zähler beträgt ihr Vorsprung auf die Hertha vor der Partie im Olympiastadion. Hierher will der BVB auch im Mai noch einmal zurückkehren: zum Finale des DFB-Pokals.

Darmstadt 98 - Mainz 05: Zum vorläufig letzten Mal

Fußball Bundesliga SV Darmstadt 98 v Borussia Mönchengladbach
Darmstadt: Keine Wende trotz Neu-Trainer Torsten FringsBild: Getty Images/Bongarts/M. Hangst

Die Lilien sind schon fast abgestiegen, daran besteht wohl kaum ein Zweifel. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz ist so groß, dass man am Böllenfalltor wohl mehr als nur ein Fußballwunder braucht, um die Klasse noch zu halten - zwei oder drei Wunder wären eindeutig besser. Sonst gibt es Punktspiele gegen Mainz in den nächsten Jahren nicht mehr. Für die Gäste geht es darum, wieder ein wenig Stabilität in den zuletzt arg schwankenden Vortrag zu bekommen. Gelingt ihnen das - zum Beispiel mit einem Sieg in Darmstadt - könnten sie die Saison in der oberen Tabellenhälfte beenden.

SC Freiburg - 1899 Hoffenheim: Der Fußballgipfel im Südwesten

Der Aufsteiger aus Freiburg steht unerwartet gut da: Zehn Siege bei ebenso vielen Niederlagen bedeuten aktuell Rang acht in der Tabelle - alle Achtung! Das hat der Sportclub seiner klaren Spielidee, viel Laufarbeit und einem der effektivsten Joker der Liga zu verdanken: Stürmer Nils Petersen. Was Spielidee, Laufarbeit und Treffsicherheit anbelangt, sind den Freiburgern die Gäste aus Hoffenheim allerdings deutlich überlegen - nicht zu Unrecht steht die TSG auf dem vierten Tabellenplatz und nimmt Kurs auf die Champions-League-Qualifikation. Alles in allem dürfte die Zuschauer ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel erwarten, viele Tore und, wer weiß, von der Qualität her sogar so etwas wie ein Spitzenspiel.

Fußball Bundesliga 2. Spieltag RB Leipzig - Borussia Dortmund Publikum
Fußball-Liebe im Osten Deutschlands: In Leipzig empfängt RB den VfL "VW" WolfsburgBild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

RB Leipzig - VfL Wolfsburg: Traditionsvereine unter sich

Heimspiele sind für RB Leipzig noch "heimeliger" als für andere Fußballvereine: Im eigenen Stadion wirft man ihnen jedenfalls nicht vor, dass sie von einem Großsponsor finanziert werden. Von diesen Gästen schon mal gar nicht: Der VfL Wolfsburg, der auf den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Andries Jonker wartet, hängt ebenso sehr von seinem Hauptsponsor VW ab. Und was dem einen (VW) sein Dieselgate, ist dem anderen (VfL) seine Leistungskrise, nur Ingolstadt und Darmstadt haben bislang häufiger verloren als Wolfsburg. Allzu viele Niederlagen können sich die "Wölfe" nicht mehr leisten. Andererseits: Bestätigen die Leipziger die bisher gezeigten Leistungen auch nur annähernd, werden sie weitere drei Punkte auf dem Weg nach Europa verbuchen können.

FC Ingolstadt - 1. FC Köln: Tore müssen her

Vor 480 Jahren wurde Ingolstadt zur Festung ausgebaut - die aufwändigen Arbeiten brachten den Ingolstädtern den Beinamen "Schanzer" ein. Auch im Vereinslogo des Klubs ist der Name verewigt. Schanzen bauen - das sollte der FCI jetzt auch wieder dringend tun: Der Tabellenvorletzte schießt so wenig Tore - 21 in 23 Spielen sind sehr wenig - dass er sich Gegentore einfach nicht mehr leisten kann. Die Gäste aus Köln werden übrigens Anthony Modeste aufbieten. Er allein hat mit siebzehn Treffern schon fast so viele Tore auf dem Konto wie der ganze FC Ingolstadt. Womit die Frage nach dem Favoriten für dieses Spiel schon beantwortet ist.

Schalke 04 - FC Augsburg: Die Abstiegszone vor Augen

Fußball Bundesliga Hertha BSC Berlin - FC Schalke 04 Trainer Weinzierl
Markus Weinzierl empfängt bei seinem aktuellen Klub Schalke 04 seinen vormaligen Arbeitgeber Augsburg.Bild: Imago/sportfotodienst

In der Arena AufSchalke treffen am Sonntag zwei Teams aufeinander, die auf jeden Punkt angewiesen sind. Sowohl der Tabellenzwölfte aus Augsburg als auch der Dreizehnte, die Schalker, würden bei einer Niederlage in den Abstiegskampf hineingezogen. Vor allem für die Knappen ist das ein Schreckensszenario. Abstiegskampf muss man nämlich können und ob die mit großen Ambitionen gestarteten Schalker das hinbekämen? Da sind die Augsburger besser dran: Etwas anderes als einen Kampf um den Klassenerhalt hat man beim FCA gar nicht erwartet. Für alle Beteiligten gilt: verlieren verboten!

Hamburger SV - Borussia Mönchengladbach: Rheinische Serientäter

Die letzte Partie des 23. Spieltages findet in Hamburg statt: Bundesliga-Dino HSV empfängt die wieder erstarkten Fohlen vom Niederrhein. Den Gladbachern täte übrigens ein bisschen Abwechslung gut: In Hamburg haben sie gerade erst im DFB-Pokal gespielt. Das ist fast so eintönig wie das Dauer-Rendezvous mit dem FC Schalke: Gegen die treten die Gladbacher in diesem Monat gleich dreimal an. Die Hamburger haben dabei nicht nur die Chance, die Pokal-Niederlage vergessen zu machen, sie müssen es geradezu: Zurzeit belegen sie wieder einmal ihren gewohnten Tabellenrang 16. Wenn sie in rund zwei Monaten nicht wieder in die Relegation wollen, sollten sie gewinnen und dabei auch etwas für ihr desaströses Torverhältnis tun! 45 Gegentreffer sind eindeutig zu viel. Aber ob das gegen die zurzeit ausgesprochen torhungrigen Raphael, Stindl und Johnson gelingt?

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