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WTO: Der Weg ist frei für Okonjo-Iweala

5. Februar 2021

Die südkoreanische Handelsministerin Yoo Myung Hee hat ihre Bewerbung um den Chefposten bei der Welthandelsorganisation (WTO) zurückgezogen. Die einzige noch verbliebene Kandidatin ist Ngozi Okonjo-Iweala aus Nigeria.

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Kombobild | Ngozi Okonjo-Iweala und Yoo Myung-hee

Nach dem komplizierten Auswahlverfahren für die künftige Spitze der Welthandelsorganisation WTO könnte Ngozi Okonjo-Iweala als erste Frau auf den Posten kommen.

Die 66 Jahre alte Nigerianerin setzte sich unter mehreren Kandidaten bei 163 der 164 WTO-Mitgliedsländern als Nachfolgerin des bisherigen WTO-Generaldirektors Roberto Azevêdo durch. Okonjo-Iweala ist eine an US-Eliteuniversitäten ausgebildete Ökonomin mit mehr als 30 Jahren Erfahrung in der Weltbank und als Finanzministerin.

Als einziges Land hatten die USA eine Konsensentscheidung im Oktober blockiert, die Trump-Regierung wollte Yoo. Die Südkoreanerin sagte nun, sie habe sich nach Beratungen mit den USA und anderen Verbündeten "zum Wohle der WTO entschieden, ihre Kandidatur zurückzuziehen".

Der bisherige Generaldirektor Azevêdo war im August 2020 ein Jahr vor dem regulären Ende seiner zweiten Amtszeit zurückgetreten, aus familiären Gründen, wie es hieß.

Tiefe Krise

Die WTO mit Sitz in Genf gehört neben dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zu den wichtigsten internationalen Organisationen in der Wirtschaftspolitik. Sie soll ein Forum für Verhandlungen zum Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen bieten und überwachen, ob internationale Handelsabkommen eingehalten werden.

Derzeit steckt die Organisation in der tiefsten Krise seit ihrer Gründung 1995. Sowohl die Differenzen zwischen den großen Handelsblöcken USA, China und EU als auch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern wachsen. Die USA blockieren zudem das zentrale WTO-Organ zur Streitschlichtung bei Handelsdisputen.

ar/bea (dpa, rtr, afp)